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Hochauflösendes TV
mit Ecken und Kanten
Kürzere Kabel verbessern die Übertragungsqualität
Hochauflösendes Fernsehen ist die Technologie der Zukunft. Das hat die erste Live-Übertragung einer Bundesliga-Begegnung in HDTV durch den Pay-TV-Sender »Premiere« Anfang Dezember 2005 bewiesen. Jetzt gilt es, bis zur flächendeckenden Einführung von HDTV die letzten Tücken zu beseitigen. Das berichtet das Fachmagazin »video«. Erstmals haben die »video«-Experten mehr als 100 HDTV-fähige Fernsehgeräte und Beamer auf ihre Praxistauglichkeit im Zusammenspiel mit einem der beiden bislang einzigen HDTV-Empfänger, dem DS 810 HD von Pace, geprüft. Mit dem Ergebnis: Die meisten Geräte zeigen in Verbindung mit dem Pace Bilder in zuvor nicht erreichter Qualität. Vereinzelt treten aber noch Bild- und Tonstörungen auf.
Probleme kann es geben, wenn die Verbindung zwischen HDTV-Receiver und Fernsehgerät über eine so genannte HDMI-Schnittstelle aufgebaut wird. Störungen tauchen vor allem dann auf, wenn die HDMI-Leitung über einen AV-Receiver vom HDTV-Receiver zum Fernsehgerät geführt wird. Die möglichen Folgen sind kurze Aussetzer in der Übertragung der Bild- und Tonsignale. »video«-Tipp: Bis die Hersteller für dieses Problem Lösungen parat haben, sollten Anwender die HDMI-Leitung ohne Umweg direkt zum TV oder Projektor legen. Darüber hinaus klappt die Verbindung um so sicherer, je kürzer das Kabel ist. So verbesserte der Wechsel von 15 auf fünf Meter lange HDMI-Kabel die Übertragungsqualität im Test deutlich.
Eine weitere Fehlerquelle lauert hinter dem Kopierschutz für HDTV-Sender, dem so genannten »High-Bandwidth Digital Content Protection«, kurz HDCP. Auch wenn das Fernsehgerät oder der Beamer in der Lage ist, dieses Verschlüsselungssystem zu entziffern, kann es beim Umschalten auf einen kopiergeschützten Sender zu kurzen Bildverfärbungen sowie Knacken in den Lautsprechern kommen. In einigen Fällen hält die Störung sogar länger an. Der Grund: Da verschiedene Hersteller HDMI-Treiberbausteine für DVD-Player, Fernsehgeräte und HDTV-Receiver liefern, können sich deren Signaltakte und -formen im Nano-Sekundenbereich voneinander unterscheiden.
Im Falle HDCP-geschützter Inhalte fragt beispielsweise der HDTV-Receiver ab, ob sich das TV-Gerät an die Spielregeln des Kopierschutzes hält. Auf diese Frage muss der TV nach einer bestimmten, sehr kurzen Zeit antworten. Kommt es dabei zu Verzögerungen, bricht die Kommunikation und damit Signalübertragung ab. Verschwinden die Fehler nicht nach einigen Sekunden, muss der TV neu gestartet werden. Nach Informationen von »video« arbeiten die Hersteller aber daran, diese Schwachstellen zu beseitigen.

Artikel vom 25.02.2006