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»Jugend debattiert« mit
Sachkenntnis und Verstand

Gymnasium Heepen ist für Landesentscheid qualifiziert

Bielefeld (hz). Die freie Rede vor Publikum - da überfällt selbst den einen oder anderen Profi noch das sprichwörtliche Lampenfieber. So bekannte Anja Borgstädt (17) - die ehemalige Heeper Realschülerin war 2005 Drittplatzierte beim Bundeswettbewerb »Jugend debattiert« geworden -, dass sie trotz aller Redeerfahrung immer noch aufgeregt sei, wenn sie die Ansprache an eine Menschenansammlung richten müsse.
Doch die 17-Jährige leistete sich Donnerstagabend in der Aula des Heeper Gymnasiums keinen Schnitzer, erklärte anlässlich des diesjährigen Bielefelder Vorentscheids für »Jugend debattiert« die Regeln perfekt.
Drei Schulen - das Gymnasium Heepen, die dortige Realschule und das Widukind-Gymnasium Enger - hatten bereits zum 3. Mal in Folge um die Ehre gekämpft, sich für den Landeswettbewerb qualifizieren zu können. Allerdings wurde die Bielefelder Vorentscheidung dann zu einer reinen Damenveranstaltung ohne Realschule: Acht Gymnasiastinnen der Sekundarstufen 1 und 2 aus Heepen und Enger machten die Debatten unter sich aus. Ein männlicher Redner war nicht dabei.
Mareen Grünhage und Pia Mecklenburger vom Gymnasium Heepen qualifizierten sich mit Luisa Krüger sowie Ann-Christin Nickel (beide Widukind-Gymnasium Enger) für den voraussichtlich im Mai stattfindenden NRW-Landesentscheid in Köln. Jeweils 24 Minuten lang hatten die acht jungen Meisterinnen der freien Rede die Gelegenheit, vor Bielefelds Bürgermeister Horst Grube und weiteren etwa 50 Zuhörern ihre Standpunkte auszutauschen.
Die vier Teilnehmerinnen der Sekundarstufe 1 diskutierten bei ihrem Streitgespräch die Frage »Soll die Haltung exotischer Tiere im Zoo verboten werden?«, bei den vier Schülerinnen der Sekundarstufe 2 drehte sich die Debatte um das Pro und Contra der Erhöhung der Erbschaftssteuer. Bewertet wurden die Redebeiträge jeweils von einer dreiköpfigen Jury nach den Kriterien Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen und Überzeugungskraft.
Den vier Gewinnerinnen von »Jugend debattiert« in Bielefeld winkt nun zunächst als Preis je ein mehrtägiges Kommunikationstraining als Vorbereitung auf den NRW-Landesentscheid. Sinn und Zweck des Wettbewerbes, mit dem die sprachlich-politische Bildung und die Persönlichkeit der Schüler gefördert werden sollen, wurden jedensfalls voll erfüllt. Jeder Redebeitrag der acht Gymnasiastinnen bestach durch fundierte Sachkenntnis - es wurde ingesamt auf hohem Niveau debattiert.

Artikel vom 11.02.2006