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Bürgerbüro ergänzt Sachbearbeiter

Finanzamt freut sich über Mehreinnahmen von 51 Millionen Euro

Von Franz-Josef Herber
Kreis Paderborn (WV). Ist das Steueraufkommen die Messlatte für die Wirtschaft, dann geht es dem Kreis Paderborn ziemlich gut. Das Finanzamt verzeichnet 2005 im Vergleich zum Vorjahr eine Mehreinnahme von fünf Prozent oder 51 Millionen Euro.

Der Leiter des Paderborner Finanzamtes Rüdiger Mattick freute sich gestern bei der Jahrespressekonferenz, dass seine Prognose eingetroffen und die Talsohle wohl durchschritten sei. Mit einem Gesamtaufkommen von 1,035 Millionen Euro sei nach den Tiefpunkten von 2002 bis 2004 fast wieder der Stand von 2001 erreicht worden. Die Paderborner Finanzbehörde liegt damit deutlich über dem Schnitt in der Oberfinanzdirektion Münster, die insgesamt auf eine Steigerung von drei Prozent Mehreinnahmen kommt. In der positiven Bilanz, so Mattick, hinke nur die Lohnsteuer noch ein wenig hinterher, die ein Minus von einem Prozent aufweise. Gründe dafür seien weniger Urlaubs- und Weihnachtsgeld in den Berieben.
Um die Steuererklärungen weiter zu vereinfachen, geht das Finanzamt neue Wege: So brauchen die Antragsteller inzwischen nicht mehr ihren speziellen Sachbearbeiter aufzusuchen, sondern können ihre Unterlagen in einen neu eingerichteten Bürgerbüro abgeben. Sieben Mitarbeiter betreuen dort die Kunden. »Damit«, ist Mattick überzeugt, »wird auch ein Gleichgewicht zwischen den Bürgern hergestellt, die die Erklärung per Post schicken und die persönlich kommen.« Durchschnittlich brauche die Bearbeitung der Einkommenssteuererklärung 25 bis 30 Kalendertage, wobei es in den Hauptzeiten von März bis Mai etwas länger dauern könne.
Um den Arbeitsgang noch zu forcieren, empfehlen die Finanzbeamten das Computer-Programm »Elster«. Von einer CD-Rom oder aus dem Internet ist es runterzuladen und die Unterlagen können dann online verschickt werden. Einen speziellen Elster-Tag bietet das Finanzamt am Samstag, 18. Februar, 10 bis 13 Uhr, im Foyer an. Während diese elektronische Möglichkeit allerdings erst von zehn Prozent der Bürger genutzt wird, hat sich der Computer bei den Umsatz- und Lohnsteuern von Betrieben längst durchgesetzt: 95 Prozent der Arbeitgeber wenden diese Datenverarbeitung an.
Zurückgestellt hat das Finanzamt übrigens die Bearbeitung der Anträge, in denen es um die Rechtmäßigkeit der Grundsteuer bei selbst genutztem Wohneigentum geht. Mattick, der von einer wahren Antragsflut sprach: »Hier warten wir die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes ab.«

Artikel vom 08.02.2006