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Werthers Bürgerbus Vorbild für andere

Fahrgastzahlen um acht Prozent auf 15 141 gesteigert - Großes Lob von Weike und der BVO

Werther-Häger (law). Das Lenkrad fest in der Hand haben die 39 Mitglieder des Bürgerbusvereins Werther. Zur Jahreshauptversammlung am Montagabend vermeldete der 2. Vorsitzende Ulrich Wefing eine Steigerung der Fahrgastzahlen um acht Prozent auf insgesamt 15 141 im vergangenen Jahr.

Schon vor Beginn der Jahreshauptversammlung zeigte sich der Verein in Höchstform. Flott und bestens motiviert wurden die Fahrerdienstpläne aufgestellt. Das dauerte nicht mal 15 Minuten. »Wenn das bei uns in Bielefeld auch mal so schnell gehen könnte«, zollte der Leiter des Regiocenter Bielefeld der BVO, Stefan Kamender, eine Menge Anerkennung. Vorsitzender Hans-Werner Böhme versicherte, dass diese Schnelligkeit der Normalfall ist.
Böhme blickte auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2005 zurück. Da gab es die Fahrerschulung im Februar bei der BVO und ein Fahrtraining im Juni in Schloß-Holte. Die Fahrer sind fit auch bei Problemen wie Einparken oder Gefahrbremsung. »Die Stadt Werther gehört zu den glücklichen, die die meisten Fahrgäste transportiert«, verwies der Vorsitzende auf die Position des Bürgerbusvereins im oberen Bereich des NRW-Landesdurchschnitts. Insgesamt sind rund 65 Bürgerbusse in NRW im Einsatz.
Nach dem erfolgreichen Start in 2005 fiel die Zahl der Fahrgäste in den letzten drei Monaten des alten Jahres leicht ab. Mit neuen Werbestrategien, die Böhme vorstellte, soll die Erfolgsgeschichte weiter geschrieben werden. Dazu zählen zum Beispiel die Info-Kästchen auf der WB-Lokalseite.
Nach der einstimmigen Entlastung des Vorstandes gab es viel Lob von Bürgermeisterin Marion Weike. Dass seit der Gründung im Mai 2002 mehr als 42 000 Fahrgäste befördert wurden, sei eine wahre Erfolgsgeschichte. »Man kann sich nur wünschen, dass das so weitergeht. Dass sie stets gute Fahrgastzahlen und aktive Fahrer haben und einen Vorstand, der auch bereit ist, die organisatorischen Aufgaben zu nehmen«, ermunterte Marion Weike. Die Gesellschaft für Natur- und Umweltschutz (GNU) im Kreis Gütersloh habe nicht umsonst den Wertheraner Bürgerbusverein als Vorbild auch für andere Kommunen herausgehoben.
Auch Stefan Kamender schloss sich dem Lob der Bürgermeisterin an. Denn Werther sei unter anderem auch ein Vorbild für Rietberg, wo ein ähnliches Projekt gestartet werden solle. Als eine kleine Anerkennung der BVO hatte Kamender einen 100-Euro-Schein für den Verein im Gepäck. Werther liege bei den Zahlen gegen den Trend im positiven Bereich. »Der Verein fährt weiter unfallfrei, hat den Standard gehalten, hat treue Kunden und eine sehr gute Dienstbesetzung«, lobte Kamender die Arbeit. Die Zusammenarbeit zwischen BVO und Verein mache viel Spaß, hob Kamender hervor. Darüber hinaus habe der Verein eine »so große Bürgernähe, wie es die BVO nicht erreichen kann«.

Artikel vom 08.02.2006