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Vertrauen in
die Mitarbeiter

Benteler bei Wirtschaftsgespräch

Von Bernhard Liedmann
Kreis Höxter (WB). »Wir setzen Vertrauen in unsere Mitarbeiter«, beschrieb Vorstandsvorsitzender Hubertus Benteler die Unternehmensphilosophie der Benteler AG. Beim IHK-Wirtschaftsgespräch skizzierte er die Erfolgsgeschichte des seiner Auffassung nach »mittelständischen Unternehmens« mit weltweit 21 000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 5,3 Milliarden Euro.
Beim IHK-Wirtschaftsgespräch (v.l.): Stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Herold, der Vorstandsvorsitzende der Benteler AG, Hubertus Benteler, IHK-Vizepräsidentin Erika Schulte und IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Niehoff. Foto: Liedmann
Auf Einladung der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen führte Benteler in Schloß Neuhaus vor 300 Spitzenvertreter aus Wirtschaft und Politik (auch aus dem Kreis Höxter) die Gründe für den Aufschwung der AG aus. Vor zehn Jahren habe man sich organisatorisch den Anforderungen des Weltmarktes gestellt und unter Beteiligung der Mitarbeiter neu organisiert: Verantwortung und das operative Geschäft wurden nach unten verlagert, um so eine flache Hierarchie zu schaffen. Diese sollte auch den gestiegenen Anforderungen als Automobilzulieferer mit hohen Entwicklungs- und Investitionskosten gerecht werden. Entsprechend habe sich auch die Zahl der Vorstandsmitglieder von fünf auf zwei verringert. Flexibilität und Wandlungsfähigkeit bestimmten fortan das Unternehmen: So konnte der Umsatz in zehn Jahren von 1,6 auf 5,3 Milliarden Euro gesteigert werden. Die Mitarbeiterzahl wuchs von 12 300 auf 21 000 in 34 Ländern an. Mitarbeiter vor Ort entwickelten Strategien, zumal sie die Kunden kennen.
Neu- und Weiterentwicklungen garantierten höhere Margen, drei Prozent des Umsatzes werde in Forschung und Entwicklung investiert. Innovation sei auch dadurch gesichert, dass jeder Entwickler ein Prozent seines Budgets zur freien Verfügung hat. Diese Umstrukturierung sei jedoch nur mit guten und qualifizierten Mitarbeitern zu bewältigen. »Unsere Auszubildenden erzielen regelmäßig Preise«, unterstrich der Vorstandsvorsitzende den Stellenwert von Aus- und Weiterbildung.
Benteler, der in Reelsen bei Bad Driburg wohnt und in Warburg ein Werk hat, zum Schluss: »Wenn wir unseren Mitarbeitern immer im Detail vorgeschrieben hätten, was sie zu machen haben, wären wir nicht da, wo wir heute stehen.«

Artikel vom 08.02.2006