08.02.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Schüler erhalten Rüstzeug gegen Konflikte

Fünftklässler des Hüffertgymnasiums erlebten spannenden Projekttag mit dem »Fair Mobil«

Warburg (vah). Das »Fair Mobil« hat gestern Station am Warburger Hüffertgymnasium gemacht. An Bord hatte das Gefährt vier Experten in Sachen Konfliktlösung vom Jugendrotkreuz Westfalen-Lippe.

Gemeinsam mit einigen Eltern gestalteten sie einen Projekttag mit zwei fünften Klassen der Schule, bei dem die Mädchen und Jungen das Rüstzeug erhielten, mit dem sie Konflikte innerhalb und außerhalb der Schule lösen können.
Die Arbeit des »Fair Mobils«, das von der »Provinzial«-Versicherung finanziell unterstützt wird, ist an sämtlichen Schulformen in Nordrhein-Westfalen unterwegs. Bis März 2007 sind die Experten bereits ausgebucht.
Die Fünftklässler wurden gestern Morgen in drei Abschnitten mit dem Thema »Konflikte« konfrontiert. Zunächst stand eine Einführung in das Thema in den jeweiligen Klassen an. Anschließend bildeten die Mädchen und Jungen mehrere Gruppen und durchliefen einen Parcours, der in Klassenräumen im Neu- und Altbau der Schule angeboten wurde. Wahrnehmungs- und Diskussionsübungen sowie Erlebnisspiele standen dort auf dem Programm.
Die Fünftklässler mussten beispielsweise mit verbundenen Augen mit einer Gießkanne eine Vase mit Wasser füllen. Einzig die mündlichen Anweisungen der Mitschüler waren Hilfen. Kommunikation untereinander sollte mit diesem Spiel geübt werden.
Auch Konfliktsituationen an Bushaltestellen wurden durchgespielt. Warum muss es dort immer wieder zu Drängeleien und letztlich zu Ärger zwischen den Schülern kommen? Diese Frage wurde ebenfalls an einer Station thematisiert. In einer dritten und letzten Phase wurden die Ergebnisse noch einmal in den Klassen besprochen.
Diplom-Pädagoge André Wulle aus Dortmund, einer der Projektleiter, hat es im Laufe des Jahres mit vielen Schülern und Schulen zu tun. Seiner Beobachtung nach unterscheiden sich die Konfliktarten in den jeweiligen Schulen zum Teil erheblich. In Gymnasien komme weniger die Gewalt, sondern viel mehr der Konflikt in bezug auf die Schulleistungen zum tragen.
Wenn jemand ausgelacht oder gehänselt wird, weil er schlechte Noten schreibt oder falsche Antworten im Unterricht gibt, sei dies eine typischer Konfliktfall in einem Gymnasium, hat Wulle immer wieder erfahren.

Artikel vom 08.02.2006