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Versmold aus ganz neuer Perspektive erleben

Bettina Sieckendiek führt die 45 Teilnehmer der ersten Tourismus-Fahrt nach Bockhorst und Peckeloh

Versmold (js/ks). »12.30 Uhr, alle einsteigen, wir wollen starten!« Die Teilnehmer lassen sich nicht lange bitten: Schließlich geht es los zur ersten Sieckendiek-Tourismus-Fahrt durch Versmold. An der Gaststätte Vahlenkamp startete am Montag die Tour durch »Deutschlands leckerste Stadt«.

Mit diesem Motto begrüßt Bettina Sieckendiek die 45 Interessierten aus Versmold, Warendorf und Sassenberg, die Versmold einmal aus anderer Perspektive kennen lernen wollen. Der erste Anlaufpunkt der Tour ist die »Gläserne Produktion« in der Fleischwarenfirma Wiltmann in Peckeloh, wo Reinhard Flottmann die Gruppe durch den Betrieb führt. Die Zuhörer sind erstaunt, wie viel Fleisch hier täglich angenommen wird, »rund 150 bis 180 Tonnen Frischfleisch«, wie der Mitarbeiter erklärt. Da haben die 940 Angestellten reichlich zu tun. In mehreren Schichten wird hier rund um die Uhr gearbeitet, um beispielsweise die 95 verschiedenen Salamisorten herzustellen. »Unser Nachwuchs wird hier selbst ausgebildet und danach werden alle übernommen«, erzählt Flottmann stolz. Zur Zeit bildet Wiltmann 22 Azubis aus.
»Die Firma Wiltmann hat sofort begeistert zugestimmt, bei unserer Stadttour mitzumachen«, lobt Bettina Sieckendiek, die Organisatorin der Fahrt, die Kooperationsbereitschaft des Unternehmens. Doch nicht nur Wiltmann hat die Sache sofort unterstützt. Nach der Führung geht es für die Teilnehmer mit dem Bus weiter nach Bockhorst. Hier erzählt Magdalene Meyer-Sickendiek die Geschichte des Kleinods. Angefangen bei der Bedeutung Bockhorsts als Grenzdorf von Preußen zu Hannover, über die Entstehung des Heimat- und des dazugehörenden Backhauses und die Nutzung der Gebäude, hin zu der Dorfkirche und ihre Schätzen. Mit Freude in der Stimme spricht die seit 40 Jahren in Bockhorst Lebende über ihren Heimatort. Die Gäste erfahren alles über die Geschichte des berühmten Triumphkreuzes, welches auf dem Dachstuhl der alten Kirche gefunden wurde. Heute kann man das Kreuz im Landesmuseum in Münster besichtigen. »Leider war das Original zu groß, um es in unserer Kirche aufzustellen«, bedauert die Bockhorsterin. Dafür wurde das Original aber in kleinerer Version mit den gleichen Besonderheiten nachgeschnitzt. Diese Kopie hängt jetzt über dem Altar. Auch hier schaut Christus gerade aus und senkt den Blick nicht Richtung Boden, wie es sonst landläufig üblich ist. Zusätzlich trägt er einen Siegerkranz anstatt der Dornenkrone.
Den krönenden Abschluss der Fahrt stellt das gemütliche Pickertessen in der Siedinghauser Traditionsgaststätte Vahlenkamp dar. Alles in allem ist die Premiere der Stadtfahrt ein Erfolg - weitere Touren sind geplant, einige schon ausgebucht.

Artikel vom 08.02.2006