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Plüschtiere suchen Trost

Auch Puppenhersteller und Sammelkarten unter Druck

Von Bernhard Hertlein
Nürnberg (WB). Wie im Spiel gibt es auch in der Wirtschaft bei einer stagnierenden Konjunktur stets Gewinner und Verlierer.

Der deutsche Spielwarenmarkthat das vergangene Jahr mit einem Minus von 2,4 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro abgeschlossen. Auf der Verliererseite spielten vor allem die deutschen Hersteller von Puppen und Plüschtieren. Steiff & Co. stehen unter starkem Druck von Billigherstellern aus Fernost. Die Zapf Creation AG sackte 2005 sogar von 201 auf 174 Millionen Euro. Auch die Hersteller von Modelleisenbahnen taten sich schwer; Märklin, als Marktführer eigentlich die Lokomotive, muss in Deutschland Personal abbauen.
Zugelegt haben dagegen Kleinkind-, Vorschul- und Lernspielwaren sowie Baukästen, aber auch Action-Spielzeug. Der mit einem Anteil von 14,2 Prozent größte Bereich der Brettspiele stagnierte wegen eines starken Rückgangs bei den Sammelkarten. Offenbar haben diese ihren Höhepunkt nun überschritten.
Ohne den Bereich Sammelkarten hätten die Spiele-Hersteller um 2,2 Prozent zugelegt. Platz 1 bei den Familienspielen erreichte dabei das »Spiel des Jahres«ĂŠNiagara von Zoch. Schon auf Rang 2 folgt allerdings der Klassiker Monopoly vom Marktführer MB/Parker. Der Kosmos-Verlag landete auch im zehnten Jahr nach dem Start von »Siedler« wieder ganz weit vorne auf Platz 4. Da Kosmos zudem mit »Das kleine Gespenst« auch das Kinderspiel des Jahres stellte, konnte der Verlag 2006 zweistellig zulegen.
Leicht zugelegt haben Playmobil (von 359 auf 361 Millionen Euro) und Ravensburger (von 280 auf 283 Millionen). Beide setzen 2006 auf König Fußball: Playmobil mit einem die Besucher der Nürnberger Spielwarenmesse schon stark beeindruckenden Fußballstadion-Set und Ravensburger unter anderem mit seinen erfolgreichen Kugelpuzzles. Mit der notwendigen Geduld kann man sich den Weltmeisterschafts-Fußball selbst zusammen »puzzlen«.

Artikel vom 07.02.2006