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Reform: nein, danke!

Verhängnisvoller Kreislauf am Arbeitsmarkt

Für viele vorläufig »Endstation«: die Filialen der Agentur für Arbeit.
Zu dem Leitartikel »Schwer drückt diese Hypothek«:
Rolf Dressler beschreibt eindringlich die beklagenswert hohe Arbeitslosigkeit in Deutschland; allerdings ohne den Versuch einer Ursachenanalyse zu machen.Denn auch die jetzige Regierung beabsichtigt keine einzige Reform, die diesen Namen verdient, auf dem entscheidenden Sektor Arbeitsgesetze.
Das deutsche System des streng regulierten Arbeitsmarktes, auf dem nur starke, linke Gewerkschaften und schwache Unternehmervereinigungen die Tarife aushandeln, nimmt kaum Rücksicht auf jene Betriebe, die an der Grenze der Belastbarkeit stehen. Die Folge sind zu viele Insolvenzen oder Übernahmen durch Kapitalgesellschaften; beides setzt Arbeitskräfte frei.
Infolge des seit Jahrzehnten gleichen Rituals erpressten die Gewerkschaften zu hohe Flächentarife, die hinterher jedesmal von der Arbeitgeberseite beklagt wurden.
Das fatale Ergebnis sind immer höhere Löhne für immer weniger aktiv Arbeitende in Deutschland, aber immer mehr Verlagerung von Arbeit ins Ausland.
Dieser Kreislauf kann, wie ich meine, nur durchbrochen werden durch ein Recht der Einzelbetriebe, die Löhne nach ihrer jeweiligen Leistungsfähigkeit zu zahlen.
HEINZ SCHÄFER
32051 Herford

Artikel vom 16.02.2006