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»Zum Schlechteren hin
heimlich verändert«

Verkehrsinseln in Anreppen: SPD verlangt Aufklärung

Anreppen (spi). »So war das nicht geplant; so das bringt gar nichts, dann hätte man es auch so lassen können«, ärgert sich Theo Stollhans aus Anreppen über die Platzierung von neuen Verkehrsinseln in der Ortsdurchfahrt des Römerdorfes. Stollhans spricht von einer »heimlich zum Schlechteren hin veränderten« Planung und Ausführung. Und die Delbrücker SPD verlangt Aufklärung in dieser Angelegenheit.

Wie SPD-Fraktionsvorsitzender Helmut Suren in einem Gespräch mit dieser Zeitung erklärte, sei man in Anreppen in mehreren Versammlungen mit großer Mehrheit übereingekommen, die beiden Verkehrsinseln an den Ortseingängen, aus Delbrück kommend sowie am anderen Ende aus Richtung Bentfeld, mit deutlichen Fahrbahnverschwenkungen zu planen, um - so wie in Schöning praktziert - schnell Fahrende zum Bremsen zu zwingen. Nachdem die Bauausführung fast beendet ist, sei deutlich geworden, »dass jemand aus Anreppen hinter dem Rücken anderer Einfluss auf die Planung genommen haben muss, ohne die Bürger zu informieren«, so Suren. Theo Stollhans kritisiert in diesem Zusammenhang eine »Verschleuderung von Steuergeldern« und glaubt, man sei »hinters Licht geführt worden«. Nach massiver Kritik sei nun versucht worden, zur Schadensbegrenzung doch noch »die Kurve zu kriegen«.
Baulastträger ist der Kreis Paderborn, der die Maßnahme geplant hat und mit Förderung des Landes auch finanziert. Einen Vorwurf gegenüber der Kreisbaubehörde erhebt Helmut Suren nicht - ihm geht es um eine Art Kontrolle dessen, was geplant war und nachträglich verändert wurde. Dabei bringt Suren die CDU ins Spiel. Die örtliche CDU habe sich vorher eingemischt, scheine aber Parteiveranstaltungen mit Bürgerversammlungen einzusetzen. Das Hin und Her der CDU mache deutlich, dass sie nicht voll hinter der Bürgerplanung stehe.
Im Rahmen der Bürgerversammlungen seien - so Suren - lediglich zwei, drei Bedenken zur Planung seitens der Landwirtschaft geäußert worden. Dabei sei darauf aufmerksam gemacht worden, dass der Bau der Inseln das Befahren der Straße mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen nicht behindern dürfe.
Der SPD-Chef zweifelt die Stichhaltigkeit dieser Bedenken an, zumal der Kreis ähnliche Inseln schon zigfach geplant habe und man im Kreisbauamt wisse, worauf zu achten sei.
Die Bauausführung mache nun sichtbar, dass der Grad der Verschwenkung deutlich geringer als mehrheitlich befürwortet ausfalle, so dass Pkw-Fahrer nach wie vor mit hohem Tempo in die Ortslage fahren können und kaum gezwungen seien, die Geschwindigkeit zu drosseln.
Suren möchte geklärt wissen, »wer hinter der nachträglichen Planänderung steckt«.

Artikel vom 04.02.2006