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SPD: »Eine überflüssige Debatte«

Wowereit wundert sich über Reaktionen auf seine Platzeck-Äußerung

Klaus Wowereit (Foto) hatte Matthias Platzeck aufgefordert, das Profil der SPD zu schärfen.
Berlin (dpa). Das SPD-Präsidium hat die Debatte über einen Eintritt von Parteichef Matthias Platzeck ins Bundeskabinett einstimmig als überflüssig bezeichnet. Dies berichtete SPD-Generalsekretär Hubertus Heil nach einer Sitzung der SPD-Führung gestern in Berlin. Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), der die Debatte mit einem Interview mitausgelöst hatte, habe in der Sitzung erklärt, er fühle sich falsch verstanden. Wowereit habe sich »gewundert«, welche Überschriften er mit seinen Äußerungen ausgelöst habe.
Klaus Wowereit und der Berliner SPD-Vorsitzende Michael Müller hatten in Interviews eine stärkere Profilbildung ihrer Partei in der großen Koalition gefordert. Müller hatte gesagt, dies sei leichter, »wenn der Parteichef mittelfristig im Kabinett vertreten wäre«.
Auf die Frage, welche Rolle die Forderung Müllers im SPD-Präsidium gespielt habe, sagte Heil, es handele sich um eine »Einzelstimme«. Alle in der SPD-Spitze seien sich einig, dass »diese Debatte schnell zu Ende sein muss«.
Platzeck selbst hatte von einem »Nebenkriegsschauplatz« gesprochen. Für seine Partei gehe es zunächst darum, mit der Regierungsarbeit für wirtschaftliche Dynamik und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu sorgen.
Der Thüringer SPD-Chef Christoph Matschie sagte: »Der Mann ist noch nicht hundert Tage im Amt, da wird schon diskutiert, ob er den Job richtig macht.« Seite 4: Kommentar

Artikel vom 07.02.2006