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Lebensweg führte
hin zur Weltmusik

Elektronikmusiker Andreas Leifeld gestorben

Von Manfred Stienecke
Borchen (WV). Der heimische Komponist Andreas Leifeld ist am Mittwoch in einer Klinik in Hannover an Herzversagen gestorben. Der Elektronik-Musiker wurde nur 51 Jahre alt.

Der in Dörenhagen lebende Tonschöpfer hatte sich durch seine Weltmusik-Projekte international einen Namen gemacht. Seit den neunziger Jahren mischte er auf seinen zahlreichen Plattenveröffentlichungen und Videos traditionelle akustische Instrumente vor allem indischer und afrikanischer Herkunft mit elektronisch erzeugten Klängen. Unter anderem begleitete er die Band »Die Dissidenten« bei ihren Tourneen durch mehrere Kontinente.
Eine Kostprobe seiner letzten CD »Ornamental Journey« hatte Leifeld im August des vergangenen Jahres noch zum Weltjugendtag in Paderborn vorgestellt. Auch bei den Vorbereitungen eines Pop-Projekts der Universität Paderborn am kommenden Mittwoch in der Kulturwerkstatt hatte er noch mitgewirkt. Sein Freund und Musikerkollege Dagobert Böhm, der die letzte Leifeld-CD in seinem Schloß Hamborner Tonstudio produzierte, besitzt die jüngsten Aufnahmen des Avantgarde-Künstlers. »Die Musik des neuen Albums 'Tranquility in Motion' ist fertig«, berichtete er am Freitag. Erscheinen solle die CD im Laufe dieses Jahres auf Böhms Platten-Label »ozella music«.
Leifeld, der aus dem Warburger Ortsteil Rimbeck stammt, unterrichtete in den vergangenen zwei Jahrzehnten als Musiklehrer an der Musikschule in Warburg. In Rimbeck soll er voraussichtlich am Dienstag auch beerdigt werden. »Vor wenigen Wochen erst hat er ein eigenartiges Erlebnis gehabt, in dem er seinen eigenen Tod vorhergesehen hat«, so Böhm. »Diesen Traum erzählt er auf einer Computer-Aufnahme, die er selbst mit Musik unterlegt hat.« Das Dokument mit der merkwürdigen Vorahnung sei jetzt von einem engen Freund auf seinem Rechner entdeckt worden.

Artikel vom 04.02.2006