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»Oase der Menschlichkeit« soll wachsen

»Haus der Familie« Freitag feierlich eröffnet -ÊAWO-Gebäude als Treffpunkt aller Generationen

Versmold (OH). Der Start war so, wie die Zukunft sein soll: Zur Eröffnung des »Haus der Familie« am Freitag war das AWO-Gebäude an der Altstadtstraße ein »volles Haus«. Zahlreiche Gäste aus Verwaltung und Politik, von Institutionen und Verbänden trafen sich in den neu gestalteten Räumen. Nach der sechsmonatigen Umbau- und Sanierungsphase soll das »Haus der Familie« jetzt mit Leben erfüllt werden.

Dass dieses Ziel in den kommenden Monaten erreicht wird, dafür sehen Udo Brune, Vorsitzender des Arbeiterwohlfahrt-Ortsvereins, und Kreisgeschäftsführerin Ulrike Boden beste Voraussetzungen. »Wir müssen nicht bei Null starten, sondern können auf den Angeboten aufbauen, die es schon im Haus gibt«, sagt Boden. Die Konzepte von der Jugend- bis zur Seniorenarbeit sollen nun nach und nach verwirklicht werden, kündigt Udo Brune an. Mit hellen Räumen, Computerarbeitsplätzen und einer Spielecke sind die räumlichen Voraussetzungen in den vergangenen sechs Monaten und dem Einsatz von 110 000 Euro -Êzu mehr als 75 Prozent von der Stiftung Wohlfahrtspflege und des Deutschen Hilfswerks finanziert -Êgeschaffen worden.
Bürgermeister Thorsten Klute sprach von einem »besonderen Tag«. Denn das Versmolder Familienzentrum habe auch ohne die Förderung durch den Kreis, um die sich die Stadt seinerzeit vergeblich bemüht hatte, realisiert werden können. »An der Idee ist aber festgehalten und es ist viel Arbeit investiert worden, weil die Überzeugung vorhanden war, dass diese Einrichtung notwendig ist.« Endlich spiele die Familienpolitik auch auf der großen Bühne eine große Rolle. Thorsten Klute: »Sie soll auch in Versmold ein wichtiges Thema sein.« Das Familienzentrum, für das die Stadt jährlich 10 000 Euro zur Verfügung stellt, stelle eine Bereicherung für Versmold dar.
Kreisdirektor Christian Jung ließ die Kritik am Kreis, nur vier Familienzentrum finanziell gefördert zu haben, nicht kommentarlos stehen. Er betonte vielmehr die Bedeutung der Zusammenarbeit von Behörden und Institutionen sowie besonders das bürgerschaftliche Engagement vor Ort. »Auch wenn nur vier von neun Bewerbern finanziell vom Kreis unterstützt wurden, haben jetzt alle neun ein Familienzentrum auf die Beine gestellt«, fügte Elisabeth Buschsieweke, die Vorsitzende des Kreisjugendhilfeausschusses an. Beim Familienforum in Versmold zur Diskussion des vom Kreis erstellten Familienberichts sei im Januar 2004 erstmals das Stichwort Familienzentrum gefallen, erinnerte sie. Gemeinsam solle aus den Erfahrungen aller die Gesamtidee vorangetrieben werden.
AWO-Kreisvorsitzender Jürgen Jentsch und Udo Brune erinnerten aber auch an den verstorbenen Ortsvereinsvorsitzenden Herbert Zachau. »Er war der Motor dieser Einrichtung Anfang der 80er Jahre und wäre heute sicher sehr stolz«, sagt Jentsch. Denn Versmold sei mit dem Haus der Familie ein Stück reicher geworden. »Mitten in der Stadt, inmitten der Menschen, gibt es nun diese Oase der Menschlichkeit.«

Artikel vom 04.02.2006