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Vertrauen in
die Mitarbeiter

Hubertus Benteler bei der IHK

Von Bernhard Liedmann
(Text und Foto)
Paderborn (WV). »Wir setzen Vertrauen in unsere Mitarbeiter«, beschrieb Vorstandsvorsitzender Hubertus Benteler die Unternehmensphilosophie der Benteler AG. Beim IHK-Wirtschaftsgespräch skizzierte er den Erfolg des seiner Auffassung nach »mittelständischen Unternehmens« mit weltweit 21 000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 5,3 Milliarden Euro.

Auf Einladung der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen führte Benteler im Spiegelsaal der Residenz in Schloß Neuhaus vor 300 Spitzenvertreter aus Wirtschaft und Politik die Gründe für den Aufschwung der AG aus. Vor zehn Jahren habe man sich organisatorisch den Anforderungen des Weltmarktes gestellt und unter Beteiligung der Mitarbeiter neu organisiert: Verantwortung und das operative Geschäft wurden nach unten verlagert, um so eine flache Hierarchie zu schaffen. Die sollte auch den gestiegenen Anforderungen als Automobilzulieferer mit hohen Entwicklungs- und Investitionskosten gerecht werden.
Flexibilität und Wandlungsfähigkeit bestimmten fortan das Unternehmen: So konnte der Umsatz in den vergangenen zehn Jahren von 1,6 auf 5,3 Milliarden Euro gesteigert werden. Die Mitarbeiterzahl wuchs von 12 300 auf 21 000 an. Neu- und Weiterentwicklungen garantierten höhere Margen, drei Prozent des Umsatzes werde in Forschung und Entwicklung investiert. Innovation sei auch dadurch gesichert, dass jeder Entwickler ein Prozent seines Budgets zur freien Verfügung hat.
Diese Umstrukturierung sei jedoch nur mit guten und qualifizierten Mitarbeitern zu bewältigen. »Unsere Auszubildenden erzielen regelmäßig Preise«, unterstrich der Vorstandsvorsitzende den Stellenwert von Aus- und Weiterbildung. In Paderborn gebe es beispielsweise 58 Hochschulstudenten in einer Kombinationsausbildung mit Benteler. Das Unternehmen finanziere auch berufsbegleitende akademische Ausbildungen. Eine Job-Rotation verhindere »Schornstein-Karrieren«. Benteler zum Schluss: »Wenn wir unseren Mitarbeitern immer im Detail vorgeschrieben hätten, was sie zu machen haben, wären wir nicht da, wo wir heute stehen.«

Artikel vom 04.02.2006