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Forschergeist im Kinderzimmer

Eidechsen und »Tic Tac Toe«: Zwei Geschwister beim Schülerwettbewerb

Von Stefan Küppers
Werther-Theenhausen (WB). Eine frische Brise Forschergeist weht durch die Kinderzimmer der Familie Biedermann in Theenhausen. Die zehnjährige Ronja Johanna Biedermann nimmt zum zweiten Mal mit ihrem Eidechsen-Projekt am Regionalwettbewerb »Schüler experimentieren« teil. Da will ihr achtjähriger Bruder Balthasar Niklas nicht länger hintenan stehen und beteiligt sich erstmalig mit seinen Experimenten zum Spiel »Tic Tac Toe« am Schülerwettbewerb.

Der Spaß am Wissen wird in der Familie Biedermann groß geschrieben. Die Mutter ist Sonderschullehrerin, der Vater DiplomMathematiker und der Onkel hat als Lehrer schon Schüler bei »Jugend forscht«-Wettbewerben betreut. Über ihn kam auch der Kontakt und das Interesse bei den Kindern. Ronja Johanna lief ihr Thema vor zwei Jahren in den Sommerferien über den Weg. Auf der dänischen Ostseeinsel Samsö beobachtete sie Eidechsen und fand ganz alleine ein System zur Unterscheidung heraus, wofür sie im Vorjahr beim Regionalwettbewerb einen Sonderpreis gewann. In 2005 hat die Schülerin des Kreisgymnasiums Halle wieder in den Sommerferien das Sonnenverhalten der Reptilien untersucht.
Ronja Johanna hat die beliebtesten Sonnenplätze untersucht, Uhrzeiten, Temperaturen, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit und Wetterbedingungen genau notiert und ist zu interessanten Ergebnissen gekommen. Das alles hat sie mit Internetrecherchen ergänzt und dabei festgestellt, dass im Web auch falsche Bezeichnungen zu Echsenbildern veröffentlicht sind. In den Weihnachtsferien hat sie eine schöne Präsentationsmappe fertiggestellt.
Großen Ehrgeiz hat auch Balthasar Niklas entwickelt. Beim beliebten »Tic Tac Toe«-Spiel hat der Achtjährige sich genau überlegt, wie man beim Spiel die besten Gewinnchancen hat. Dazu hat er mehrere hundert Spiele gemacht und auch Fehler genau analysiert. Klassenkameraden aus der Grundschule Langenheide haben mitgespielt. Die Spielkonstellationen wurden notiert und aufgeklebt. Die riesige Liste wird die Wertungsrichter beim Regionalwettbewerb am 18. Februar in Herford bestimmt beeindrucken.
Ach ja, die jungen Forscher haben noch zwei Geschwister. Von Lotta Sophia (4) und Kara Madita (2) wird man vielleicht in einigen Jahren noch was hören.

Artikel vom 04.02.2006