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Jahresüberschuss um
die Hälfte gesteigert

Deutsche Bank erhöht Dividende um 80 Cent

Frankfurt/Main (dpa). Die Deutsche Bank hat im vergangenen Jahr angetrieben vom erfolgreichen Investmentbanking den höchsten Gewinn seit dem Boomjahr 2000 erzielt.

Gleichzeitig schloss Vorstandsvorsitzender Josef Ackermann gestern bei der Bilanzvorlage in Frankfurt nicht völlig aus, von seinem Amt zurückzutreten, sollte er im Mannesmann-Prozess schuldig gesprochen werden. Er habe dem Aufsichtsrat, der den Vertrag des Schweizer Managers einen Tag zuvor bis 2010 verlängert hatte, mitgeteilt, dass er in diesem Fall auf eine Abfindung verzichten wolle: »Wenn ich wegen Mannesmann zurücktrete, bekomme ich keinen Cent.«
Die Deutsche Bank steigerte ihren Jahresüberschuss 2005 um 53 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro, vor Steuern kletterte das Ergebnis auf 6,4 Milliarden Euro. Die Eigenkapitalrendite erreichte ein Niveau von 26 Prozent - nach 18 Prozent im Vorjahr. Das ehrgeizige Ziel Ackermanns von 25 Prozent wurde damit übertroffen.
Der Vorstand kündigte an, die umstrittene Schließung eines offenen Immobilienfonds rückgängig zu machen und Anleger im Fall von Verlusten zu entschädigen. Dafür wurden Rückstellungen in Höhe von 200 Millionen Euro gebildet. Die Deutsche Bank habe Anschluss an die profitabelsten Finanzhäuser der Welt gefunden, sagte Ackermann. Die Dividende für 2005 soll um 80 Cent auf 2,50 je Aktie steigen.
Vor einem Jahr war der Banker (57) von Gewerkschaften und Politikern scharf angegriffen worden, weil er trotz gestiegener Gewinne am drastischen Stellenabbau festhielt. Bis Ende 2005 sei mit 5900 von 6400 Mitarbeitern eine Einigung über ihr Ausscheiden erzielt worden, hieß es. In Deutschland sollen in Verwaltung und Abwicklung 2300 Beschäftigte gehen. Dafür würden im Privatkundengeschäft neue Mitarbeiter eingestellt, netto 500 in diesem Jahr in Deutschland. Seite 4: Kommentar

Artikel vom 03.02.2006