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Badesee-Rangfolge jetzt festgelegt

Freizeit-Nutzung frühestens im Jahr 2008 - Private Investoren gefragt


Schloß Holte-Stukenbrock (kl). Ob irgendwann einer der Baggerseen auf dem Gebiet der Stadt überhaupt für Freizeitzwecke genutzt wird, ist völlig ungewiss. Welcher dafür aber in Frage kommt, dafür hat der Wirtschafts-, Bau- und Stadtentwicklungsausschuss in seiner Sitzung am Dienstag eine Rangfolge festgelegt.
Ganz oben auf der Liste steht der größere der beiden ehemaligen Baggerseen an der Hövelrieger Straße. Er ist mit 134500 Quadratmetern Wasserfläche der größte und aufgrund seiner Form am ehesten für den Betrieb einer Wasserskianlage geeignet. Das Nordufer ist einigermaßen gut zugänglich und mit den Eigentümern gibt es nach Auskunft der Stadtverwaltung auch die wenigsten Schwierigkeiten.
Ohnehin wäre ein Bade- oder Wasserskibetrieb eine Frage der privaten Initiative, die Stadt möchte nur rechtzeitig die planerischen Voraussetzungen schaffen, selbst will sie den Badesee nicht betreiben. Auf Platz 2 der Rangliste folgt der ehemalige Baggersee an der Augustdorfer Straße beim Kalksandsteinwerk (90000 Quadratmeter), Platz 3 ist der Baggersee der Sandgrube Brink (104000 Quadratmeter, ebenfalls Augustdorfer Straße), und schließlich der Baggersee an der Paderborner Straße/Autobahnauffahrt (86000 Quadratmeter).
Einen See für eine Freizeitnutzung zu finden, darüber waren sich die Politiker aller Parteien einig, lediglich die Rangfolge war umstritten. Martin Wildemann (CSB-FWG) sagte, der See an der Hövelrieger Straße sei nach Vorschriften der Unteren Landschaftsbehörde für teures Geld renaturiert worden. Er werde von Menschen besucht, die Ruhe und intakte Natur suchten, »für die ist dann keine Erholung mehr möglich«. Wildemann schlug vor, die beiden noch in Betrieb befindlichen Baggerseen auf die ersten Plätze zu setzen, weil man sie nach dem Ende der Abgrabung dann von vornherein für den vorgesehenen Zweck umgestalten könne.
Jochen Gürtler (SPD) wiederum befürwortete den ehemaligen Baggersee am Kalksandsteinwerk, weil er auch ohne Auto aus den umliegenden Wohngebieten erreichbar sei. Hartmut Dopheide (Grüne) folgte dem Verwaltungsvorschlag, wies jedoch daraufhin, dass man naturschützerische Aspekte an dem besagten See einbinden müsse, also darauf zu achten, dass die ökologisch wertvollen Flächen nicht der Freizeitnutzung zum Opfer fallen. Nach Auskunft von Bauamtsleiter Werner Thorwesten könnte ein Investor frühestens im Jahr 2008 mit der Nutzung beginnen.
Die Entscheidung des Ausschusses ist wichtig für die Gespräche der Stadt mit den zuständigen Behörden, die das Konzept mittragen müssen, also beispielsweise die Bezirksregierung und die Untere Landschaftsbehörde.

Artikel vom 02.02.2006