02.02.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Noch einmal abgespeckt

Ganztags-Erweiterung der Pollhansschule jetzt für 273000 Euro

Schloß Holte-Stukenbrock (kl). Die bauliche Erweiterung der Pollhansschule zur Unterbringung der Räume für den offenen Ganztagsbetrieb wird nach neuesten Berechnungen rund 273000 Euro kosten. Für diese Summe soll eine Entwurfsvariante umgesetzt werden, die der Paderborner Architekt Professor Hubert Krawinkel zuletzt erarbeitet hat.

Das wurde am Dienstag Abend in einer gemeinsamen Sitzung des Wirtschafts-, Bau- und Stadtentwicklungsausschusses und des Familien-, Schul-, Sport- und Sozialausschusses entschieden. Die von Krawinkel errechneten Baukosten beinhalten alles außer den Einrichtungskosten. Diese werden zusätzlich mit 50000 Euro angesetzt. Die Stadt erhält für die Einrichtung einen Zuschuss in gleicher Höhe, für den Erweiterungsbau kann sie mit Landeszuschüssen in Höhe von 180000 Euro rechnen. Unterm Strich bleibt eine Eigenleistung von rund 90000 Euro, vorausgesetzt, die tatsächlichen Kosten bewegen sich am Ende in der veranschlagten Höhe.
Möglicherweise wird es noch einmal billiger. Der Wirtschafts-, Bau- und Stadtentwicklungsausschuss folgte nämlich einem Antrag von Helmut Geiß (CDU), den Bau als Gesamtgewerk auszuschreiben, also einen Generalunternehmer für die Realisierung zu suchen.
Der jüngste von Krawinkel vorgelegte Entwurf, mit der Bezeichnung »Variante V«, sieht einen eingeschossigen Querbau mit einem Pultdach am Ende der beiden spitzwinklig zueinander laufenden Gebäudeflügel der Pollhansschule vor. Er passt sich architektonisch dem vorhandenen Bau an (der seinerzeit auch von Krawinkel entworfen wurde), im Gegensatz zu den vorherigen Vorschlägen ist eine spätere Erweiterung aber nicht mehr so einfach. Das Raumprogramm sieht einen Gruppenraum und einen Essraum, einen Ausgabebereich für den Essraum und einen Vorrats- und Abstellraum vor, alles zusammen mit einer Grundfläche von 140 Quadratmetern. Ein Raum im vorhandenen Gebäude soll zusätzlich als Gruppenraum genutzt werden, so dass den Anforderungen des Ganztagsbetriebs an der Pollhansschule entsprochen wird.
Krawinkel hatte auch noch eine »Variante IVb« im Gepäck, die mit veranschlagten 292000 Euro rund 20000 Euro teurer gewesen wäre. In dieser Variante gab es noch die architektonische Verlängerung der Gebäudeflügel, mit der auch spätere Erweiterungen einfacher gewesen wären. Angesichts der Kosten konnte sich dafür jedoch niemand erwärmen. Letztlich hat die Stadt gegenüber dem ersten Entwurf, der noch eine großzügige Erweiterung auf zwei Etagen vorsah und bis zu 800000 Euro teuer gewesen wäre, die Kosten in der fünften Variante um gut eine halbe Million Euro drücken können.
Noch billiger wollte man es am Dienstag nicht mehr haben. Die Stadtverwaltung hatte im Auftrag des Ausschusses nämlich auch eine Pavillonlösung untersucht. Bei gleichem Raumprogramm wäre man - bei den hochwertigsten Raum-Modulen - auf Kosten von 211000 Euro gekommen. »Es wird billiger, aber nicht schöner«, hatte Silke Sykora vom Bauamt die Ausschussmitglieder vorgewarnt. Friedrich Dransfeld (SPD) danach: »Ich bin negativ überrascht, wie teuer diese Lösung ist.«
So fiel den Politikern nach einer kurzen Beratungspause das Plädoyer für den Massivbau nicht schwer. Jochen Gürtler (SPD) bezeichnete Pavillons als städtebaulich nicht tragbar, Christine Roewer (CDU) räumte ein, man habe gehofft, die Pavillons seien wesentlich günstiger. Vor dem Hintergrund des Qualitätsunterschiedes habe man sich dann doch für den letzten Krawinkel-Entwurf entschieden. Bei jeder anderen Schule, die einen offenen Ganztagsbetrieb einrichten wolle, müsse man aber erneut nachdenken. Uwe Thost (CSB-FWG) sprach sich ebenfalls dafür aus, der jüngsten Schule am Ort eine vernünftige Lösung zu ermöglichen. Einzig Christian Hayk (CDU) fand die Kosten für Variante V immer noch zu hoch und enthielt sich der Stimme.

Artikel vom 02.02.2006