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Kinder spenden Futter: »Lohengrin« bekommt Schwanenhaus


Bad Lippspringe (Ira). Alle wollen Schwan »Lohengrin« helfen. Eine große Kiste mit 67 Maisdosen schleppten gestern Kinder aus dem Bad Lippspringer Stadt-Kindergarten vom Kirsperbaumweg in den Tierhort »Albert Schweitzer«, in dem die private Tierschützerin Gudrun Lumpp und Dieter Kairies (47) den schwarz-gefiederten Helden von der Lippequelle in Benhausen aufpäppeln. Polizeibeamte hatten das stadtbekannte Tier halb verhungert und fast erfroren an der Badestädter Burgruine aufgegriffen (wir berichteten).
Nach einem Futter-Spendenaufruf im WESTFÄLISCHEN VOLKSBLATT wurde der alte Schwan auf Anregung der Elternratsvorsitzenden Anne Müsken (46) zum großen Thema im Kirsperbaumweg-Kindergarten. Die Kinder sammelten so viele Maisdosen, dass »Lohengrin« wochenlang satt werden sollte. Allerdings frisst das geschwächte Tier vorerst sehr zögerlich. Lohengrin wird deshalb auch tiermedizinisch behandelt und muss mindestens noch vier Wochen in Quarantäne bleiben.
Die Drei- bis Fünfjährigen besuchten gestern zusammen mit Kindergartenleiterin Tina Haase(32) und Bürgermeister Willi Schmidt Lohengrin, der 1993 zusammen mit zwei weiteren Schwänen von der Kurgärtnerei Bad Lippspringe ausgesetzt worden war.
Für Bürgermeister Schmidt ist die Kur des bekannten Schwans inzwischen zur Chefsache im Rathaus geworden. Das Stadtoberhaupt versprach, an der Lippequelle auf dem Hausgewässer des Schwans einen Futterautomaten zu installieren. So können Enten und halt auch der Schwan artgerecht gefüttert werden. Außerdem: Eine Privatinitiative baut für den verwitweten Lohengrin ein Schwanenhaus und für die Enten auch noch ein Entenhaus.

Artikel vom 02.02.2006