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»Echte Schlänger gibt es
heutzutage kaum noch«

Standesamt freut sich über viele Heiratswillige in 2005

Von Johanna Friebel
und Maike Stahl
Schlangen (SZ). »Echte Schlänger gibt es eigentlich gar nicht mehr«, sagt Ilka-Maria Jagemann und ein bisschen Wehmut schwingt in der Stimme der Schlänger Standesbeamtin mit. Zwar habe es 61 Neubürger im vergangenen Jahr, 31 Jungen und 29 Mädchen, gegeben, allerdings seien diese Kinder nicht in Schlangen, sondern in den umliegenden Krankenhäusern in Paderborn und Detmold zur Welt gekommen.

Bei der Namensgebung waren die Eltern im Jahr 2005 nach Ansicht der Standesbeamtin sehr kreativ. Eine Hitliste beliebter Namen könne sie gar nicht erstellen, da maximal zwei gleiche Vornamen vergeben worden seien. Erfreulich aus Sicht von Ilka-Maria Jagemann ist die Tatsache, dass die standesamtlichen Hochzeiten im Vergleich zu 2004 wieder zugenommen haben. Traten im Jahr 2004 nur 30 Paare den Weg vor den Traualtar an, waren es im vergangenen Jahr schon 39 Heiratswillige.
Ein besonderes Datum für Hochzeitswillige war im vergangenen Jahr der 05.05.2005. Gleich sechs Paare, darunter auch vier auswärtige, ließen sich an diesem Tag trauen. Gut angenommen wurde auch das Kaminzimmer als weiteres Trauzimmer in Schlangen. 16 der 39 Eheschließungen fanden dort statt. Für den 06.06.2006 liegt Ilka-Maria Jagemann bereits eine Anmeldung vor. Ein ähnlicher Ansturm wie im vergangenen Jahr ist ihrer Ansicht nach aber nicht zu erwarten, da dieses Datum auf den Dienstag nach Pfingsten fällt.
Den 39 Hochzeiten stehen 17 Scheidungen gegenüber. Diese Zahl ist im Vergleich zum Jahr 2004 rückläufig, in dem noch 24 Ehen geschieden wurden. »Registriert werden in Schlangen allerdings nur die Scheidungen von Paaren, die auch hier getraut wurden«, erläutert die Standesbeamtin die Statistik.
29 Sterbefälle waren im Jahr 2005 in Schlangen zu verzeichnen. Dazu zählen aber ebenfalls nur diejenigen, die auch in Schlangen gestorben sind. Dass aber noch mehr Schlänger Bürger verstorben sind, zeigen die Bestattungszahlen der beiden Schlänger Kirchengemeinden.
In der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde in Schlangen wurden insgesamt 37 Verstorbene beerdigt, in der katholischen Pfarrgemeinde St. Marien gab es 14 Bestattungen.
Doch auch neue Gemeindeglieder konnten die Kirchen aufnehmen. In der katholischen Pfarrgemeinde St. Marien wurden 17 Kinder getauft, die evangelisch-reformierte Kirche in Schlangen zählte 37 Taufen.
Kirchliche Hochzeiten gab es im Jahr 2005 insgesamt elf, davon fanden neun in der evangelischen und zwei in der katholischen Kirche statt.

Artikel vom 02.02.2006