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Ermisch: »Optimale Woche«

Nach Türkei-Trip: Verls Coach mit Vorbereitung rundum zufrieden

Kemer (WB). »Alasmaladik Kemer, Auf Wiedersehen Kemer.« Für den SC Verl hieß es gestern Abschied nehmen. Um 16.25 Uhr Ortszeit erhob sich der Flieger in Richtung Heimat, gegen ein Uhr in der Früh' trudelte die 30-köpfige Delegation wieder an ein Poststraße ein. Eine Woche hat sich der Tabellenführer der Fußball-Oberliga Westfalen gezielt auf die Rückrunde vorbereitet.

Weil Unterbringung, Verpflegung und Betreuung top waren und sich die Rasenplätze in einem exzellenten Zustand befanden, fällt das Resümee von Trainer Mario Ermisch entsprechend positiv aus. »Ein optimaler Aufenthalt. Es war eine intensive Arbeitswoche mit zwölf Einheiten und drei Spielen. Alle haben voll mitgezogen und gut gearbeitet. Nebenbei ist es auch noch gelungen, die Verträge von sechs Spielern zu verlängern. Mehr kann man von einer Woche nicht erwarten«, freut sich der Bielefelder Jurist.
Etwas überraschend übernahm bei allen Übungseinheiten und in den ersten Halbzeiten der drei Testspiele Josef Cinar den zweiten Innenverteidigerposten neben Christopher Beck. »Josef hat in der Jugend nicht in der Viererkette gespielt und muss sich darauf noch einstellen . In der Hinrunde war er schon nah dran, jetzt haben wir ihn noch weiter herangeführt«, erläutert Ermisch und heizt damit den Konkurrenzkampf zwischen dem bisherigen Stammspieler Orhan Oezkara (manchmal zu leichtsiniig) und dem in Lauerstellung liegenden Cinar an.
Keine Überraschung indes: Der Trainer setzt weiterhin auf die so erfolgreiche Stammformation der Hinrunde. Nachrücker wie Pierre Nguindjell, Alex Schiller (leicht verletzt) sowie die beiden Neuzugänge Michel Amaral und Jan Zimmermann stehen erstmal hintenan. Während Amaral (19) schon gute Ansätze zeigt, erwartet Ermisch vom erfahrenen Zimmermann (26) eine deutliche Steigerung. »Jan muss mehr tun. Von ihm haben wir uns ein bisschen mehr versprochen. Doch bei ihm fehlt es noch an Aggressivität, Spieltempo. Er hat großes Potenzial, muss das aber auch abrufen«, nimmt der Coach den Ex-Lübecker in die Pflicht.
Und auch von seiner Offensivabteilung erwartet Mario Ermisch eine Steigerung. »Im Ausnutzen unserer Torchancen müssen wir noch eine Schippe drauflegen. In allen drei Testpartien haben wir zu viele Möglichkeiten vergeben«, moniert »der Weise« (so heißt Ermisch auf Türkisch).
Alles in allem ist der Tabellenführer gerüstet, um den historischen Sprung zu machen. Denn nach der Westfalenmeisterschaft 1990/91 holte keine Mannschaft des SC Verl mehr einen Meistertitel an die Poststraße. Jetzt könnte es endlich wieder klappen ...

Artikel vom 02.02.2006