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Gartenschau:
Konkurrenz
aus Lippstadt

Nachbar erwägt Bewerbung

Von Meike Oblau
Rietberg (WB). Bei der Bewerbung um die Landesgartenschau 2008 bekommt Rietberg möglicherweise Konkurrenz aus der direkten Nachbarschaft: die Stadt Lippstadt erwägt ebenfalls, sich um die Ausrichtung der Schau im übernächsten Jahr zu bewerben.

Ob Lippstadt in den nächsten Jahren eine Landesgartenschau ausrichten will - mit dieser Frage wird sich der Rat am 22. Februar auf Einladung von Bürgermeister Christof Sommer in einer Sondersitzung befassen, nachdem das Thema zuvor in einem interfraktionellen Gespräch diskutiert wurde. Die Grundlagen für eine Bewerbung wurden zusammengestellt und sollen dem Rat neben der im Jahre 2002 bereits erstellten Machbarkeitsstudie als Entscheidungshilfe dienen. »Mit einer Landesgartenschau wären verschiedene Chancen für die Entwicklung Lippstadts verbunden, vorausgesetzt, sie ist in einem finanziell und sachlich vernünftigen Rahmen abzuwickeln«, so Bürgermeister Sommer.
Die Landesregierung hatte vor wenigen Tagen beschlossen, die Tradition der Landesgartenschauen in Nordrhein-Westfalen fortzusetzen, und zwar im Drei-Jahres-Rhythmus. Vorbehaltlich der Zustimmung des Landtages soll die nächste Landesgartenschau bereits im Jahre 2008 stattfinden. Die Landesregierung bereitet gerade ein Ausschreibungsverfahren vor, woraufhin sich Kommunen für die Landesgartenschauen 2008, 2011, 2014 oder 2017 bewerben können.
»Die Idee einer Landesgartenschau ist in Lippstadt nicht neu, sie wird nur wieder aufgewärmt«, sagte der Pressesprecher der Stadt, Peter Paschert, gestern auf Anfrage des WESTFALEN-BLATTes. Bereits im Jahr 2002 war eine Machbarkeitsstudie erstellt worden, noch bevor die rot-grüne Landesregierung kurze Zeit später beschloss, 2006 und 2007 aus finanziellen Gründen zunächst keine weiteren Landesgartenschauen zu veranstalten. »Jetzt hat die neue Landesregierung ja vermeldet, dass sie die Landesgartenschauen in einem Drei-Jahres-Rhythmus wieder aufleben lassen will und hat die Kommunen aufgefordert, sich schnellstens zu bewerben«, so Paschert. Am 22. Februar soll der Rat der Stadt Lippstadt eine Grundsatzentscheidung fällen. »Wir haben ja im Grunde alle Unterlagen parat liegen. Natürlich ist das eine sehr kurzfristige Geschichte, und für 2008 wird es äußerst knapp. Wenn wir aber die Chance bekommen, in zwei Jahren die Landesgartenschau auszurichten, dann werden wir das auch schultern«, ist sich Paschert sicher. Allerdings, so merkte er an, stünde in Lippstadt im Jahr 2007 auch der internationale Hanse-Tag an, der ebenfalls eine intensive Vorbereitung erfordere. »Wir lassen jetzt alles auf uns zukommen und wollen auch nicht Prophet spielen«, mochte sich Paschert zu den möglichen Chancen Lippstadts nicht äußern.

Artikel vom 02.02.2006