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Argumente
überzeugen

Astrid Gieselmann beste Debattantin

Bünde (os). Gutes Benehmen als Unterrichtsfach? Nein, meint Astrid Gieselmann, Schülerin des Gymnasiums am Markt. Sie überzeugte mit ihrer Argumentation die Jury und setzte sich im Wettbewerb »Jugend debattiert« durch.

Auch Eike Berges, der im Rahmen des Wettbewerbs für gutes Benehmen als Unterrichtsfach argumentieren musste, obwohl er lieber eine andere Position vertreten hätte, kommt in die nächste Runde. Er ist Schüler am Erich-Gutenberg-Berufskolleg. Die beiden Erstplatzierten dürfen sich über einen dreitägigen Rhetorik-Kursus in Bielfeld freuen, der sie auf die nächste Runde in Dortmund vorbereitet.
84 Schulen aus Nordrhein Westfalen nehmen an dem bundesweiten Wettbewerb teil, aus dem Kreis sind das die Olof-Palme-Gesamtschule in Hiddenhausen, das Erich-Gutenberg-Berufskolleg Bünde und das Marktgymnasium.
Debattiert wurde in der Aula des Marktgymnasiums bis zum späten Nachmittag. 24 Debattantinnen und Debattanten stritten um die besten Argumente. »Die Themen sind ihnen seit zehn Tagen bekannt«, erzählt Ortrud Gieselmann, die sich um die Organisation gekümmert hat. Die Kandidaten wussten allerdings vorher nicht, welche Position (Pro der Contra) sie vertreten sollten.
Jede Debatte dauerte 24 Minuten. Nach zwei Minuten ungestörter Redezeit folgten zwölf Minuten in freier Aussprache und ein Schlusswort jedes einzelnen. »Sollen öffentliche Plätze videoüberwacht werden?« hieß ein Thema, ein weiteres beschäftigte sich mit Autobahngebühren auch für Pkw.
Drei Kandidaten und eine Kandidatin schafften es in die Endrunde. Dort debattierten Eike Berges und Oliver Buschhaupt (Pro) gegen Marc Heuer und Astrid Gieselmann (Contra). Bei den vier Kandidtaten war zu spüren, dass sie sich auf das Thema gut vorbereitet hatten und sich auch um ungewöhnliche Argumentationslinien bemühten. Sogar Kant kam beim letzten Thema ins Spiel.
Nach der letzten Debatte zog sich die Jury (Gabriele Ostwinkel, Sparkasse, Dr. Ursula Brinkmann, Vorsitzende der Erich-Gutenberg-Gesellschaft, Pfarrer Gerhard Diekmeier, Hinrich Paul und Hanno Hagemann) zurück. Die Spannung stieg, denn die Bewertung war nicht einfach. Alle vier hatten gut argumentiert und ihre Position überzegend dargestellt.
Für alle hatte die Jury dann lobende Worte, machte aber auch Verbesserungsvorschläge.
Viele Schüler und Lehrer sowie Prominenz aus Politik und Verwaltung, allen voran Landrätin Lieselore Curländer, hörten den Debatten zu. Sie sparten nicht mit Beifall für gelungene Rededuelle.
Der Wettbewerb wird bundesweit ausgetragen und hat viele potente Sponsoren, darunter die Hertie-Stiftung, die das Projekt durchführt. Schirmherr ist Bundespräsident Horst Köhler. Bundesweit nehmen etwa 40 000 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 8 bis 13 teil.
Alle 24 Teilnehmer der drei Schulen im Verbund Bünde, die einzigen aus dem Kreis, die am Wettbewerb teilnehmen, freuten sich über eine Anerkennungsurkunde. Für die Tagessieger steht im März die nächste Runde bevor. Lehrkräfte und Freunde werden sie unterstützen und hoffen auf ein Weiterkommen.

Artikel vom 02.02.2006