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»Ich dachte, ein Flugzeug
ist auf das Dach gekracht«

62-Jährige prallt mit ihrem Auto gegen Hauswand

Von Victor Fritzen (Text und Foto)
Bad Oeynhausen-Werste (WB). Mit einem nicht alltäglichen Unfall war die Polizei Bad Oeynhausen am Dienstag beschäftigt. Eine 62-Jährige war mit ihrem Auto gegen eine Hauswand an der Ringstraße in Werste geprallt, weil sie offenbar das Gas- mit dem Bremspedal verwechselt hatte.

Das zumindest vermutet Heinrich Begemann, Bewohner des Hauses Ringstraße 116 und unmittelbarer Zeuge des Unfalls.
Es ist ein gewöhnlicher Dienstagmittag gegen 13.15 Uhr. Heinrich Begemann und sein Sohn Björn sitzen am Küchentisch und essen zu Mittag. Auf einmal gibt es einen lauten Knall. »Mein erster Gedanke war, dass ein Flugzeug durch das Hausdach geknallt ist.« Nur zwei Meter von der Küche entfernt war die 62-Jährige mit ihrem Auto gegen die Hauswand gefahren. Nach Polizeiangaben hatte sie an der Einmündung Werster Heide / Ringstraße zuvor ihren Wagen abgebremst und nach rechts geblinkt. Aus bisher ungeklärter Ursache beschleunigte das Fahrzeug dann aber plötzlich und fuhr geradewegs auf das Privatgrundstück. Hier prallte sie mit ihrem Wagen frontal gegen die Hauswand. Die Fahrerin wurde verletzt und musste ins Krankenhaus Bad Oeynhausen eingeliefert werden. Die Frontpartie des Autos wurde vollständig zerstört.
An der Hauswand ist zwar nur ein Loch sichtbar, doch das Mauerwerk ist verzogen und muss, so vermutet Bewohner Begemann, möglicherweise komplett erneuert werden. »Wir haben einen Klinker verbaut, den es nicht mehr oder nur noch ganz selten gibt«, berichtet Heinrich Begemann.
Ärgerlich sei die Sache auch, weil es einen Tag vor Silvester in ihrer Wohnung gebrannt hätte und die Renovierungsarbeiten erst vor kurzem erledigt worden seien. Begemann: »Der Schaden am Haus ist zwar ärgerlich, doch wir sind heilfroh, dass der Fahrerin nicht mehr passiert ist. Ohne den Airbag hätte sie den Unfall wahrscheinlich nicht überlebt.«
Ob möglicherweise ein technischer Defekt an dem Fahrzeug vorlag, der zu dem Unfall führte, müssen Sachverständige nun klären. Auch Heinrich Begemann bekam gestern Besuch von Gutachtern, die sich ein Bild von der zerstörten Mauer machten.
Bereits häufiger seien Autos wie auch Fahrräder auf dem Grundstück der Begemanns zum Stehen gekommen. »Die Fahrer sind unvorsichtig und schliddern bei Schnee und Eis auf meine Einfahrt. Hätte ich dort ein Tor gebaut, wäre dies schon längst total beschädigt oder zerstört.«

Artikel vom 02.02.2006