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Bibeldiskussion
mit blutigem Ende

36-Jähriger zu vier Jahren verurteilt

Von Mario Berger
Paderborn (WV). Zu vier Jahren Freiheitsstrafe wurde gestern ein 36-jähriger Russlanddeutscher verurteilt, der im August vergangenen Jahres einen Mann mit zwei scharfen Flaschenhälsen lebensgefährlich verletzt hat.

Die 1. Große Strafkammer des Paderborn Landgerichts unter dem Vorsitz von Richter Bernd Emminghaus folgte damit dem Antrag der Staatsanwaltschaft.
In der Nacht zum 14. August 2005 besuchte der Angeklagte Juri Z. (der Name wurde von der Redaktion geändert) zusammen mit seiner Freundin Tamara P. eine Pizzeria am Kaukenberg. Im Laufe des Abends kamen sie mit den Gästen G. und F. ins Gespräch. Aus einer feucht-fröhlichen Diskussion über Bibelkenntnisse wurde ein handfester Streit. Dabei provozierten G. und F. den Angeklagten zunächst verbal und wurden dann handgreiflich. Zusammen mit Gästen schaffte es der Inhaber der Pizzeria, die beiden Provokanten vor die Tür zu setzen.
Einige Zeit später verließ auch der Angeklagte zusammen mit seiner Freundin das Lokal. Vorsorglich bewaffnete sich Juri Z. schon mal zwei Flaschen, denen er vor der Gaststätte den Kopf abschlug. Während der Angeklagte sich kurzfristig von seiner Lebensgefährtin entfernte, traf diese auf G. und F. Wieder machten die beiden abfällige Bemerkungen über ihren Freund. Dieser, wieder in Reichweite gekommen, ging jetzt mit den beiden Flaschenhälsen auf die beiden los, und es kam zu einer wilden Rangelei. Dabei fügte der Angeklagte Kontrahent G. drei Schnittwunden zu, ließ dann aber von seinem Opfer ab. »Dadurch, dass der Angeklagte nicht nachgesetzt hat, ist er von der Tat zurückgetreten und somit nicht des versuchten Totschlags schuldig«, so Richter Bernd Emminghaus.
Das Gericht verurteilte Juri Z., der schon mehrfach straffällig geworden war, diesmal aufgrund gefährlicher Körperverletzung.

Artikel vom 02.02.2006