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Senioren als Ideengeber gesucht

Aktion »Zivilcourage« beschäftigt sich mit den Ängsten der älteren Mitbürger

Von Felix Quebbemann
Espelkamp (WB). Die Senioren werden bei der neuesten Aktion des Projektes »Zivilcourage« in den Mittelpunkt gestellt.

Denn mit Hilfe des Gewerbevereins Espelkamp, der IGEU sowie der Initiative Espelkamp wird jetzt ein kleiner Wettbewerb ins Leben gerufen, bei denen die Senioren Vorschläge abgeben können, die zur Steigerung ihrer Lebensqualität in Espelkamp führen sollen.
»Wir haben im vergangenen Sommer eine Umfrage auf dem Wochenmarkt gemacht und dabei die Senioren nach ihren Ängsten befragt«, erläuterte Bezirksbeamter Ulrich Riebe bei einem Treffen im Rathaus, an dem neben Bürgermeister Heinrich Vieker und Doris Pick, Leiterin des Seniorenbüros, auch die Förderer des Wettbewerbs sowie Vertreter von Schulen teilnahmen. Dabei sei zunächst einmal herausgekommen, dass viele Senioren Angst vor Handtaschenraub oder Beleidigungen seitens Jugendlicher hätten.
Vieles sei in dieser Umfrage jedoch vom Gefühl heraus benannt worden, so Riebe weiter. Denn: »Die offiziellen Zahlen bestätigten diese Zustände nicht.« Dennoch stellte sich die Polizei gemeinsam mit dem Seniorenbüro die Frage, wie die Lebensqualität der älteren Menschen verbessert werden könnte.
Als Beispiel nannte Riebe eine Umgestaltung am Real-Markt. Dort befindet sich der Einkaufswagen-Stand jetzt direkt neben dem Fahrradstand, so dass Senioren ihren Warenkorb am Fahrrad beim Zurückbringen der Einkaufswagen in unmittelbarer Nähe wissen und so das Sicherheitsgefühl gestärkt wird.
Vorschläge in dieser Art können daher ab sofort bei der Polizei oder im Seniorenbüro am Wilhelm-Kern-Platz abgegeben werden. Wichtig sei jedoch, dass die Ideen umsetzbar sein müssten. »Jedes Vierteljahr werden wir dann eine der Ideen prämieren«, so Bezirksbeamter Norbert Hoppmann weiter. Als kleiner Preis sollen dabei unter anderem Freikarten für das Freizeitbad Atoll oder kostenlose Fahrten mit dem Bürgerbus winken. Das Projekt ist erstmal für zwei Jahre ausgelegt.
Die Prämie soll lediglich als Anreiz dienen, um die Lebensqualität in der jungen Stadt im Grünen zu verbessern. »Es gibt nichts schlimmeres, als dass sich die Bürger in ihrer Stadt nicht mehr wohl fühlen«, waren sich die Beteiligten einig. Zudem ist auch die regelmäßige Veröffentlichung und Verteilung von Seniorenbriefen zum Thema »Straftaten gegenüber älteren Mitbürgern« geplant. Und auch die Schulen sollen für das Thema »Ängste der Senioren in Espelkamp« sensibilisiert werden. Lobend erwähnt wurde dabei die Zusammenarbeit der Waldschule mit dem Seniorenbüro.

Artikel vom 02.02.2006