02.02.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Geld sparen mit dem »Bildungsscheck«

Das Land NRW unterstützt berufliche Qualifizierungsmaßnahmen -ÊBeratungsstellen helfen

Von Ingo Schmitz
Kreis Höxter (WB). Die Mitarbeiter der kleinen und mittleren Betriebe im Kreis Höxter können sich jetzt für die Zukunft fit machen. Wenn ein Arbeitnehmer an einem berufsspezifischen Kursus teilnimmt, erhält er die Hälfte der Kosten -Êmaximal aber 750 Euro -Êerstattet. Die Qualifizierungs-Initiative trägt den Namen »Bildungsscheck NRW«.

»Im Bankverkehr ist der Scheck aus der Mode gekommen. Bei uns kommt er nun neu zur Geltung«, erläuterte gestern der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft für berufliche Weiterbildung im Kreis Höxter, Michael Stolte. Der Bildungsscheck ist nämlich bares Geld wert, denn: Wer einen solchen Scheck für eine Qualifizierungsmaßnahme erhält, kann eine Menge Geld sparen. 20 Millionen Euro hat laut Stolte das Land NRW für das Programm in den beiden Jahren 2006/07 zur Verfügung gestellt. 3,6 Millionen Euro werden nach Ostwestfalen-Lippe fließen. 450 000 Euro werden für die Beschäftigten im Kreis Höxter zur Verfügung gestellt.Ziel der Initiative ist es, das Qualitätsniveau der Mitarbeiter anzuheben. In den vergangenen Jahren habe sich gezeigt, so Stolte, dass die Arbeitgeber nicht mehr bereit seien, die Kosten für Weiterbildungen zu tragen. Der Bildungsscheck soll den Mitarbeitern und den Firmenchefs die Entscheidung erleichtern, eine Anmeldung für eine Fortbildung -Êzum Beispiel in den Bereichen Sprache oder Computer -Êvorzunehmen.
Ulrich Fraune von der Volkshochschule Höxter-Marienmünster erläuterte, dass bereits sieben Bildungsschecks ausgegeben worden sind. Diese Personen nehmen an einer Coaching-Ausbildung an der VHS teil und lernen dort in dem 150-Stunden-Seminar unter anderem den Bereich Konfliktlösung kennen. »Das Seminar kostet 1600 Euro, mit einem Bildungsscheck reduzieren sich die Kosten für die Teilnehmer auf 850 Euro«, rechnete Fraune vor.
Es gilt das
Windhundverfahren
Die Voraussetzungen zum Erhalt dieser Förderung sind: 1. ein bestehendes sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis, 2. Wohnort oder Firmensitz müssen in NRW liegen sowie 3. eine entsprechende Beratung. Der Scheck wird jedoch nicht ausgegeben, wenn es sich bei der Qualifizierungsmaßnahme zum Beispiel um eine notwendige Schulung handelt, um die Mitarbeiter an einer neuen Maschine einzuarbeiten.»
Es gibt keinen Rechtsanspruch auf einen Bildungsscheck und es geht nach Verfügbarkeit. Bei dem Programm gilt das Windhundverfahren: Wer zuerst da ist, malt zuerst!«, erklärte Bernhard Willim, Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter.Nicht nur jeder Arbeitnehmer, sondern auch heimische Firmen können die Förderung beantragen -Êvorausgesetzt, der Betrieb hat maximal 250 Mitarbeiter.Der »Bildungsscheck« ist in diesen Beratungsstellen erhältlich: Fundus (Arbeitsgemeinschaft für berufliche Weiterbildung im Kreis Höxter), Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter (GfW), Frau und Beruf - Regionalstelle im Kreis Höxter, Volkshochschule Höxter-Marienmünster (VHS), VHS-Zweckverband Bad Driburg, Brakel, Nieheim, Steinheim sowie der VHS Zweckverband Diemel-Egge-Weser mit den Städten Warburg, Beverungen, Borgentreich und Willebadessen. Diese Beratungsstellen unterbreiten auch Vorschläge, wo die Qualifizierungsmaßnahme wohnortnah umgesetzt werden kann.
www.bildungsscheck.nrw.de

Artikel vom 02.02.2006