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Wie aus einer »Wundertüte«

Steinheimerin und Alhausener schlagen in der Volleyball-Verbandsliga auf

Von Sylvia Rasche
Steinheim/Alhausen (WB). »Beach«. Andrea Kremeier und Ingemars Butkevics sind sich einig. Hätten sie die Wahl, würden sie das ganze Jahr am liebsten Beach-Volleyball spielen. Im kalten deutschen Winter steht derzeit allerdings das traditionelle Volleyball auf dem Plan - und das sehr erfolgreich. Die Steinheimerin und der Alhausener sind die einzigen Verbandsliga-Volleyballer aus dem Kreis Höxter.
Punkten für den Klassenerhalt: Die Steinheimerin Andrea Kremeier möchte mit dem Verbandsliga-Team des 1. VC Detmold in der Liga bleiben. Foto: S. Rasche
Beim TV Detmold II und der DJK Delbrück II spielen beide in Regionalliga-Reserven ihrer Vereine.
»Die Umstellung war anfangs nicht leicht«, berichtet Andrea Kremeier. Als sich ihr Team beim TV Steinheim auflöste und sie nach einer knapp einjährigen Volleyball-Pause beim 1. VC Detmold wieder mit dem Training begann, »musste ich doch einiges aufholen. Wir hatten es in Steinheim zwar auch mal bis in die Landesliga geschafft, sind aber umgehend wieder abgestiegen«, erzählt die 26-Jährige. In Detmold arbeitete sie sich an die Verbandsliga heran und spielt nun in der zweiten Saison in der Residenzstadt. Der Klassenerhalt steht weit oben auf dem Wunschzettel. Derzeit sieht es auch ganz gut aus. Ihr Team belegt Platz acht mit vier Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge. »Wir richten uns zu sehr nach dem Gegner. Gegen Top-Mannschaften spielen wir meistens richtig gut. Gegen schwächere Teams bauen leider auch wir ab und passen uns an«, berichtet die Physiotherapeutin, die von ihren Team-Kolleginnen den Spitzenamen »Wundertüte« bekommen hat.
»Manchmal gelingen mir überraschende Bälle, mit denen auch die Gegner nicht rechnen. Allerdings sind die Bälle manchmal auch so schlecht, dass der Schuss nach hinten los geht«, lacht die Mittelblockerin. Gelegentliche Trainingsspiele gegen die eigene erste Mannschaft, die vor der Saison aus der zweiten Bundesliga in die Regionalliga abgestiegen ist, erhöhen den Reiz.
Will sie mit ihrem Team den Klassenerhalt, strebt der Alhausener Ingemars Butkevics mit seiner DJK Delbrück II einen guten Mittelfeldplatz an. »Wir sind schwach in die Saison gestartet. Jetzt läuft es aber ganz gut«, erzählt der gebürtige Lette und ist optimistisch, bis zum Saisonende noch ein paar Ränge gut zu machen.
Beim VC Altenbeken lernte der angehende Abiturient das Volleyball-ABC bei Michael Post aus Wormeln. »Das war richtig gut. Er hat uns unheimlich viel beigebracht«, berichtet der Zwei-Meter-Mann. Mehrfach nahm das Jugendteam an Westdeutschen Meisterschaften teil, wurde einmal sogar Fünfter. Im Seniorenbereich wechselte Butkevics den Club, schloss sich gemeinsam mit zwei Altenbekener Mannschaftskollegen der DJK Delbrück an. »Leider habe ich mich aber zu spät entschieden, auch mit nach Delbrück zu gehen. Daher war ich ein halbes Jahr gesperrt, konnte nur trainieren«, blickt Butkevics zurück. Diese Zeit nutzte er zur intensiven Vorbereitung mit bis zu fünf wöchentlichen Trainingseinheiten.
Mittlerweile hat sich der Außenangreifer in der Verbandsliga gut akklimatisiert. Erst vor einer Woche feierte er mit der Mannschaft einen überzeugenden 3:0-Auswärtserfolg in Hamm. »Hamm ist mit dem ehemaligen Nationalspieler Ralf Nitzlaff enorm stark. Ich hätte nicht gedacht, dass die Partie 3:0 für uns enden würde«, freut sich Butkevics.
Trotz des Erfolges in der Halle spielt er mit seinem Mannschaftskollegen Michael Bruns aber am liebsten Beachvolleyball. »Sommer, Sonne, Strand - das hat was«, träumt Ingemars Butkevics schon wieder von den schönsten Wochen des Jahres.
Im vergangenen Sommer waren der Alhausener und die Steinheimerin Andrea Kremeier bei den heimischen Beach-Kreismeisterschaften am Start. Ein Termin, den sie auch 2006 unbedingt wieder wahrnehmen wollen.

Artikel vom 08.02.2006