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Konjunktur in Lippe läuft an

Stimmung besser - Sorgen bei Holz

Von Joachim Burek
Detmold (WB). Der Konjunkturmotor in Lippe ist angesprungen. In der lippischen Wirtschaft geht es aufwärts. »Die Wende kam im September 2005 und trägt bis in dieses Jahr hinein«, sagte Dr. Hannes Frank, Präsident der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK), gestern in Detmold.

Gemeinsam mit IHK-Hauptgeschäftsführer Axel Martens und Geschäftsführerin Maria Klaas informierte Frank über das Ergebnis der Konjunkturumfrage der IHK Lippe, an der sich 290 Unternehmen mit etwa 18 000 Beschäftigten beteiligten. »Gefüllte Auftragsbücher und eine zunehmende Kapazitätsauslastung lassen die heimischen Unternehmen zuversichtlich auf das neue Jahr blicken«, sagte der IHK-Präsident.
Die lippischen Unternehmen beurteilten ihre Geschäftslage zur Jahreswende insgesamt positiver als im Sommer 2005. So sei der Anteil derjenigen, die die gegenwärtige konjunkturelle Situation mit dem Prädikat »gut« versehen, in den vergangenen Monaten von 22 auf 27 Prozent gestiegen. Der Anteil der Skeptiker stagniere bei einem Sechstel der befragten Unternehmen. Der Anteil der Betriebe, die eine wirtschaftliche Belebung für dieses Jahr erwarteten, habe sich von 20 auf 30 Prozent erhöht.
Anlass für diese optimistische Erwartungshaltung sei unter anderem die unveränderte Nachfrage aus dem Ausland, die das Stimmungsbarometer vornehmlich bei der Industrie in Lippe ansteigen ließe. Aber auch Handel und Großhandel blickten optimistisch in die Zukunft. Als weitere Faktoren für den positiven Stimmungswandel nannte der IHK-Präsident den Konjunkturmotor Fußball-Weltmeisterschaft sowie den Regierungswechsel in Berlin. Frank: »Die lippischen Unternehmen haben sich auf die große Koalition eingestellt und setzen darauf, dass die begonnenen Reformen nun beherzt fortgesetzt und Reglementierungen abgeschafft werden.«
Auch die Binnennachfrage (plus 2,6 Prozent) entwickelte sich positiv, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Axel Martens. In den 268 lippischen Betrieben des verarbeitenden Gewerbes mit mehr als 20 Beschäftigen sei in den ersten elf Monaten 2005 ein Umsatz von 4,2 Milliarden Euro erwirtschaftet worden. Das entspricht einem Plus von 4,5 Prozent. Damit liege Lippe im Landestrend (plus 4,6 Prozent). Im Ausland setzten lippische Unternehmen Waren im Wert von 1,6 Milliarden Euro (plus 7,7 Prozent, NRW: plus 7,4 Prozent) um. Lippes größte Einzelbranche, die Elektrotechnik, steigerte den Umsatz auf 1,4 Milliarden Euro (plus 7 Prozent).
Dagegen sei der Personalabbau in der Holz- und Möbelindustrie mit Verlust von 560 Arbeitsplätzen noch nicht gestoppt. Auch im Maschinenbau sei die Binnennachfrage weggebrochen, die Beschäftigtenzahl sei um 2649 Personen gesunken. S.4: Kommentar

Artikel vom 24.01.2006