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Praktikum bei
Jugendlichen
kaum gefragt

Jede zweite Stelle offen

Von Dirk Schröder
Bielefeld (WB). Jeder zweite Praktikumsplatz in Ostwestfalen-Lippe ist unbesetzt geblieben. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) in Bielefeld zeigte sich am Freitag enttäuscht über das geringe Interesse Jugendlicher an solchen »Einstiegsqualifizierungsstellen«.

Gemeinsam mit den Berufsberatern der Agentur für Arbeit sowie den Ausbildungsberatern der Handwerkskammer hatte die IHK allen 1770 Jugendlichen, die am 30. September noch keinen Ausbildungsplatz hatten, gemeinsame Nachvermittlungstermine angeboten. Dieses Angebot wurde nur von 850 Jugendlichen angenommen.
In den Gesprächen wurden den Jugendlichen konkrete Angebote für Ausbildungsplätze, berufsvorbereitende Maßnahmen oder Einstiegsqualifizierungspraktika (EQ) gemacht. Die Einstiegsqualifizierung ist ein Betriebspraktikum, in dem Teile eines anerkannten Ausbildungsberufes erlernt werden.
IHK-Geschäftsführer Sven Binner weist darauf hin, dass im vergangenen Jahr die Zahl der bei der IHK Ostwestfalen neu eingetragenen Ausbildungsverträge aufgrund der allgemeinen Probleme am Arbeitsmarkt um 1,5 Prozent auf 6494 zurückgegangen sei. Deshalb habe man sich bei Betriebe der Region mit Erfolg um zusätzliche Praktikumsplätze bemüht. Die Zahl der Angebote konnte von 380 im Jahr 2004 auf 658 in 2005 um mehr als zwei Drittel erhöht werden. Binner: »Leider wurden aber nur gut 300 Plätze nachgefragt und besetzt.«
Unverständlich für Binner, sieht er doch in diesen Maßnahmen eine gute Brücke in eine sich anschließende duale Ausbildung. »Im vorigen Jahr wurden fast zwei Drittel der Jugendlichen aus EQ-Maßnahmen in eine Ausbildung übernommen.« Seite 4: Kommentar

Artikel vom 21.01.2006