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Zauberhafter Schwede
Der neue Volvo C70 vereinigt Cabrio und Coupé zu einem Ganzjahresauto
Abrakadabra - es grenzt schon fast an Zauberei, wie sich das Dach des neuen Volvo C70 zusammenfaltet und dann unter dem Heckdeckel verschwindet.
Frühestens im Juni werden die ersten Kunden in den Genuss kommen, dieses Schauspiel auf Knopfdruck selbst auszulösen. Diese Zeitung hatte aber schon jetzt das Vergnügen, das neue Coupé-Cabrio ausgiebig unter die Lupe zu nehmen.
Es ist die zweite Generation des C70. Doch während der Vorgänger im Doppel als Coupé (1997) und Cabrio (1999) auftrat, bietet der neue Volvo beides in einem. Das Ergebnis ist rundweg gelungen. Sowohl mit geschlossenem als auch geöffnetem Dach steht der Wagen elegant auf der Straße.
Auf Knopfdruck stellt sich dafür zunächst der Kofferraumdeckel senkrecht auf, dann fahren die drei Stahlelemente des Coupé-Dachs zurück, schieben sich geschmeidig ineinander.
Das raffinierte System könnte auch von einem Origami-Künstler erfunden worden sein. 30 Sekunden vergehen, bis der Vorgang abgeschlossen und das Dach unter dem plan abschließenden Heckdeckel verschwunden ist. Dann fasst das Ladeabteil noch 200 Liter (zwei Trolleys). In der Coupé-Variante (also Dach geschlossen) lassen sich vier dieser kleineren oder zwei große Koffer plus Reisetasche in 404 Litern Gepäckraum verstauen.
In Sachen Platz zeigt sich das aus jeder Pore Qualität verströmende Passagierabteil (wieder mit der aus S40 und V50 bekannten freischwebenden Mittelkonsole) ebenfalls durchaus freigiebig. Fahrer und Beifahrer können die Reise auf bequemen und guten Halt gebenden Sitzen genießen. Das Raumangebot auf den beiden hinteren Einzelsesseln ist zwar eingeschränkt, aber immer noch verträglich, sieht man einmal von dem doch sehr engen Fußraum ab.
Und Sitzriesen müssen den Kopf ein wenig einziehen, wollen sie nicht fortwährend Dachkontakt halten. Wird das Dach versenkt, weht ihnen dafür ein frischer Wind ums Haupt. Bei der Fahrt zu zweit schafft das Windschott (350 Euro Aufpreis!!) Abhilfe.
Darunter können dann bei Bedarf Gepäckstücke auf der Rückbank verstaut werden. Reißverschlüsse im Windschott ermöglichen schnellen Zugriff.
Für den Antrieb des 4,58 Meter langen, 1,82 Meter breiten und 1,40 Meter hohen C 70 (das Audi A4 Cabrio ist fast exakt so lang und hoch, aber vier Zentimeter schmaler) stehen zunächst drei Fünfzylinder-Reihen-Benziner zur Wahl. Ein 2,4 Liter D5-Diesel mit 180 PS/132 kW folgt im Sommer für knapp 37 000 Euro. Einstieg ist der 2.4 mit 140 PS (103 kW/33 300 Euro). Der 2.4i leistet 170 PS (125 kW/35 600 Euro). Spitzenversion ist der bullige T5 mit 220 PS (162 kW/41 200 Euro).
Dieses turbogeladene Kraftpaket machte bei den ersten Testfahrten in Kombination mit einer Fünf-Gang-Automatik (1700 Euro extra/Sechsgang-Schaltung ist Serie) einen richtig guten Eindruck. Genussvolles Cruisen ist ebenso möglich wie sportliches Fahren. Dabei zeigt sich das Fahrwerk jederzeit auf der Höhe. Spurtreu und lammfromm geht es um die Ecken, souverän über schlechtere Wegstrecken - und das ohne jedes Knacken und Knistern der Karosserie. Volvo hat die Steifigkeit des Autos im Vergleich zum Vorgängermodell verdoppelt.
Da auch das Ausstattungs-Paket schon beim Grundmodell des C70 mit unter anderem Klimaautomatik, Alurädern, CD-Audioanlage und Tempomat recht komplett gepackt ist, dürfen sich Interessenten auf einen zauberhaften und leckeren Schwedenhappen freuen. Wolfgang Schäffer

Nächste Woche:
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Artikel vom 11.02.2006