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Beifahrer »ausgesperrt«
Beim Brera setzt Alfa voll auf Fahrspaß - Einstiegspreis bei 32 200 Euro 
Alfa Romeo erweitert sein Angebot um ein zweites Coupé. Nach dem eher komfortorientierten und alltagstauglichen GT rollt jetzt der voll auf Sportlichkeit und Fahrspaß getrimmte Brera an.
Der 2+2-Sitzer steht in der langen Tradition der Alfa-Coupés, die unter anderem vom 1900 Sprint im Jahr 1951 mitbegründet wurde. 4,41 Meter lang war der elegante Romeo bei einem Radstand von 2,50 Meter. Der Vierzylinder leistete damals bereits beachtliche 100 PS.
In den Maßen hat sich seit Anfang der 50er Jahre erstaunlicherweise nichts verändert. Der auf der verkürzten Plattform des neuen Alfa 159 basierende Brera (55 Prozent Gleichteile) hat im Jahr 2006 das identische Längenmaß und einen um gerade einmal drei Zentimeter längeren Radstand. Ansonsten aber haben das alte und das neue Coupé kaum etwas gemeinsam - sieht man einmal von der besonderen Ausstrahlung beider Modelle ab.
Der Brera steht breit, wuchtig und dynamisch auf der Straße. Die keilförmige Seitenansicht mit der extrem breiten C-Säule treibt den Zweitürer schon im Stand nach vorn. Dort prangt der Kühlergrill stolz zwischen den schmalen Scheinwerferfenstern mit Dreifach-Punktstrahlern. Die hinteren Leuchteinheiten sind so ins Heck eingebettet, dass sie wie Augen unter halb geschlossenen Lidern wirken. Unter dem hinteren Stoßfänger verstärken serienmäßige Vierfach-Auspuffendrohre den sportlichen Anspruch des Brera.
Der spiegelt sich auch im Passagierabteil wieder. Bestens geformte Sportsitze geben vorne klasse Halt. Hinten dagegen ist's selbst für Kinder eng. Der Kofferraum liegt hinter einer relativ kleinen Klappe und ist nur über eine weit nach oben ragende Kante zu beladen. Das Abteil fasst 310 Liter und kann aufgrund der umklappbaren Rükkenlehnen bis auf 600 Liter erweitert werden. Alle Anzeigen (in Alu- oder Titanlook eingebettete Rundinstrumente) indessen sind voll auf den Fahrerplatz ausgerichtet. Der Beifahrer wird hier »ausgesperrt« - und kann sich so voll auf den Fahrgenuss konzentrieren. Davon gibt's reichlich.
Das sportlich straff abgestimmte Coupé liegt satt auf der Straße und bleibt auch in Kurven gut beherrschbar. Das gilt natürlich in erster Linie für die Top-Variante, den 3,2 Liter V6 mit 260 PS (191 kW) und permanentem Allradantrieb Q4 für 39 800 Euro. Das Aggregat betört zudem noch mit einem Super-Sound.
Der zweite Benziner, 2,2 Liter, 185 PS (136 kW/32 200 Euro) und wie der V6 ein Benzindirekteinspritzer mit Sechsgang-Schaltgetriebe, hängt ebenfalls gut am Gas, ist sprintfreudig sowie erfreulich laufruhig. Allerdings zeigt sich der Fronttriebler nicht ganz so spurstabil wie der Q4.
Dieselfreunde müssen sich noch ein wenig gedulden. Erst im April kommt der bärenstarke 2,4 Liter Diesel-Direkteinspritzer im Brera zum Einsatz. Der Selbstzünder leistet 200 PS (147 kW) und wird um die 36 000 Euro kosten.
In Sachen Ausstattung lässt sich Alfa nicht lumpen und packt dem Brera ein umfangreiches Paket (unter anderem sieben Airbags, CD-Radio, Klimaautomatik, Parksensoren, Aluräder). Serienmäßig hat das Coupé auch ein großes Glasdach, das aber - man höre und staune - von innen mit einem blickdichten Himmel verkleidet ist.
Wer den Ausblick nach oben haben möchte, muss die Sky View-Version mit dem Nachteil von fünf Zentimetern weniger Kopffreiheit wählen (Aufpreis 1600 Euro beim 2.2, 1300 beim V6).
In dem Fall lässt sich der Auto-Himmel bei Bedarf elektronisch nach hinten fahren und die Sicht zu den Wolken ist frei. Wer dazu auch noch frische Luft erwartet, der sollte bis Mai warten. Dann steht die offene Spider-Variante bei den Händlern. Wolfgang Schäffer

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Artikel vom 04.02.2006