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»Gerecht, solidarisch und frei in einem«

Laumann rät der CDU zu gleicher Gewichtung

Von Reinhard Brockmann
Bielefeld (WB). Zur Besinnung auf die Werte Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität hat CDA-Chef Karl-Josef Laumann gestern die CDU aufgerufen.
CDA-Chef: Karl-Josef Laumann. Foto: Borgmeier

Der Bundesvorsitzende der Arbeitnehmerausschüsse sprach beim Neujahrsempfang der CDA-Ostwestfalen-Lippe in Bielefeld. In der einsetzenden Grundsatzdiskussion wollen die Arbeitnehmer ein gewichtiges Wort mitreden. Die Bundestagswahl hat nach Laumanns Auffassung gezeigt, dass die Mehrheit der Wähler eine Politik des Treibenlassens nicht wolle. Wer als Volkspartei in einer kleinen Koalition regieren wolle, brauche 40 Prozent - »und das geht nur mit einem Programm, das in der Sache ausgewogen ist.«
Um eigene Mehrheiten zu sichern, müsse die Partei wieder entdecken, was schon vor 60 Jahren Ziel war: Nämlich eine christliche Volkspartei mit den drei genannten Grundwerten. Jede dieser Wurzeln müsse durch Inhalte, aber auch Gesichter sichtbar sein. Dafür gebe es einen guten Kompass, so der NRW-Arbeitsminister: die christliche Soziallehre.
Laumann bedauerte, dass unter den Bedingungen der großen Koalition in Berlin der ganz große Wurf bei der Reform der sozialen Sicherungssysteme ausbleibe. Die Senkung des Beitrags zur Arbeitslosenversicherung 2007, die vor allem für Arbeitnehmer mehr netto im Portemonnaie bedeute, sei immerhin möglich. Es sei wichtig, dass die Kosten der sozialen Sicherung nicht mehr ausschließlich von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten allein getragen würden.
Laumann würdigte die Arbeit der CDA-Bezirkschefin Angelika Gemkow, die trotz wertvoller Beiträge den Wiedereinzug in den Landtag verpasst hatte. Um so wichtiger sei, dass sie eine der zwei verbliebenen Positionen als Landesbeauftragte, nämlich für Behinderte, am 26. Januar übernehmen werde. Gemkow, sichtlich gerührt, gab sich bei dem gut besuchten Empfang zugleich kämpferisch: »Soziale Werte sind modern, sie halten die Gesellschaft zusammen.«Leitartikel

Artikel vom 10.01.2006