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Medion muss beim
Gewinn zurückstecken

Flachbildfernseher sollen Wende einleiten

Essen (dpa). Der Elektronikhändler und Aldi-Lieferant Medion hat 2005 beim Geschäft mit Computern und Fernsehern mit 19 Millionen Euro erneut weniger verdient. Im zweiten Halbjahr brach der Gewinn ein. Der Umsatz blieb mit 2,5 Milliarden Euro fast gleich.

Vor dem Hintergrund von Preisverfall und Konsumflaute seien die Sonderaktionen immer kürzer und wechselten sich schneller ab. Das bedeute höhere Kosten, erklärte Medion den Rückgang. Trotzdem stehe das Unternehmen finanziell solide da. Im laufenden Jahr erwartet Medion wegen der Trennung von unrentablen Produkten sowie der schwierigen konjunkturellen Situation in Deutschland und auf wichtigen Auslandsmärkten zunächst einen weiteren Umsatzrückgang.
Andererseits soll der Verzicht auf teure und unrentable Produktaktionen den Gewinn stabilisieren. Auf der Kundenseite soll Aldi weiter der größte Abnehmer bleiben. Zuletzt lag der Anteil des Discounters am Umsatz bei 60 Prozent. Weitere Hauptabnehmer sind Metro mit den »Töchtern« Saturn und Media Markt, Tchibo sowie Carrefour in Frankreich und Dixons in England. Auch KarstadtQuelle zählt zum Kundenkreis.
Insbesondere von der Fußball-WM erhofft sich Medion einen Verkaufsschub bei Flachbildfernsehern. Gut liefen derzeit auch Handys, Laptops und Navigationsgeräte, die auch 2006 wieder zum Angebot gehören sollen. Die erst zum Jahresende angelaufene Handy-Offensive mit dem Angebot Aldi-Talk habe zunächst aber noch keine entscheidende Wirkung auf den Gesamtumsatz gehabt, hieß es.
An der Börse brach nach der Ergebnisprognose für 2005 die Aktie zunächst um mehr als 20 Prozent ein. Analysten hatten gehofft, das traditionell starke Weihnachtsgeschäft würde die Ergebnisrückgänge des ersten Halbjahres ausgleichen.

Artikel vom 07.01.2006