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Gegen Produktpiraterie

Messe plant Fotografierverbot für Neuheiten


Frankfurt (dpa). Die Messe Frankfurt verschärft ihren Kampf gegen Produktpiraterie. Bei allen Veranstaltungen soll künftig auf einem eigenen Stand über die Gefahr von Fälschungen informiert werden, sagte Messe-Geschäftsführer Detlef Braun gestern in Frankfurt. Aussteller sollen sich dort auch über rechtliche Möglichkeiten gegen Plagiate informieren können. Ein Fotografier-Verbot für neue Produkte solle durchgesetzt und Unternehmen, die gefälschte Waren anbieten, sollten von künftigen Messen ausgeschlossen werden.
Nach Einschätzung der Messe richten gefälschte Produkte jedes Jahr in Deutschland einen Schaden von 25 Milliarden Euro an. Man hoffe, mit der Initiative unter dem Motto »Messe Frankfurt against Copying« auch andere Messen sensibilisieren zu können. Die Messen seien bei diesem Thema gefragt, weil sie Plattformen für Kreativität und Innovation seien. Jedes Jahr präsentierten allein in Frankfurt etwa 42000 Aussteller ihre Produkte vor mehr als zwei Millionen Besuchern.
Produktpiraten haben Hochkonjunktur. Wurden früher zumeist teure Uhren und Textilien gefälscht, sind es heute genauso Lebensmittel, Kinderspielzeug oder Werkzeuge. Ein Wasserkocher wird etwa in einer Garagenfirma produziert und sieht dem Original eines großen Elektrogeräteherstellers perfekt ähnlich.

Artikel vom 06.01.2006