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Springer-Zugeständnisse

Verlag erwägt Verkauf der TV-Zeitschriften


Frankfurt (Reuters). Der Verlag Axel Springer hat dem Bundeskartellamt Zugeständnisse angeboten, um die Bedenken gegen die geplante Übernahme des TV-Konzerns ProSiebenSat.1 auszuräumen. Springer habe der Wettbewerbsbehörde eine Verkaufsliste vorgelegt und zudem Lizenzauflagen vorgeschlagen, um eine Stärkung der »Bild«-Zeitung rechtsverbindlich auszuschließen, erläuterte eine Springer-Sprecherin gestern.
Springer bietet an, sich von Überkreuzbeteiligungen mit dem Medienkonzern Bertelsmann zu trennen, um die Bedenken zum TV-Werbemarkt auszuräumen. Hier sieht die Behörde schon jetzt ein Duopol von ProSiebenSat.1 und der Bertelsmann-Sendergruppe RTL, was sich durch die Übernahme ihrer Ansicht nach verfestigen würde. Zu den gemeinsamen Beteiligungen zählen das Druckunternehmen Prinovis, Radiobeteiligungen und einige Logistik-Joint-Ventures. Auf der Verkaufsliste stünden auch die fünf Programmzeitschriften des Verlags, wie »Hörzu« oder »TV neu«, »ungeachtet der Tatsache, dass diese kartellrechtlich nicht relevant sind«, sagte die Sprecherin. Die Verkaufsliste sei Bestandteil des Vertrags mit den Verkäufern der ProSiebenSat.1-Gruppe. Kartellamtschef Ulf Böge hatte aber gesagt, dass die Programmzeitschriften bei den formulierten Bedenken keine Rolle gespielt hätten.

Artikel vom 06.01.2006