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Die Tage des
Bezirksamtes
sind gezählt

Mitarbeiter erhalten adäquaten Job

Von Jürgen Rahe
Dornberg (WB). Die Tage des Dornberger Bezirksamtes sind gezählt. Wenn alles planmäßig verläuft, schließt das 163 Jahre existierende Verwaltungsgebäude am 1. April seine Pforten. Die Zukunft des Hauses ist derzeit noch ungewiss.

Die Vermarktung des Gebäudes liegt in den Händen des städtischen Immobilienservicebetriebes (ISB). »Unser Ziel ist es, das Gebäude zu verkaufen. Erste Gespräche mit Interessenten sind bereits geführt worden. Allerdings ist es bislang zu keinem Verkaufsabschluss gekommen«, erklärt ISB-Betriebsleiter Kurt Dietzschold.
Im Amt selber herrscht indes keine Untergangsstimmung, wie nun vielleicht manch einer vermuten könnte. »Ich sehe das völlig realistisch«, meint Kulturfachkraft Kathrin Holtmann. »In der zehn Jahre langen Zeit, in der ich hier tätig bin, wurde doch immer wieder über das Thema diskutiert. Da musste man einfach mal mit einer solchen Entscheidung rechnen.«
Auch die anderen Mitarbeiter im Dornberger Amt können davon ausgehen, im April an anderer städtischer Stelle eingesetzt zu werden. »Wer werfen niemand raus«, sagen unisono der zuständige Dezernent Dr. Albrecht Peter Pohle sowie der kommissarische Amtsleiter Egon Schäffer. »Und ein Stellenwechsel in der Verwaltung ist nun mal kein ungewöhnlicher Prozess. Den betreffenden Dornberger Mitarbeitern wird ein adäquates Angebot unterbreitet.«
Die Regelung gelte auch für die Fachkräfte im Gadderbaumer Bezirksamt, dessen Pforten ebenfalls aus Kostengründen zum 1. April geschlossen werden sollen, erklärt Amrei Bielemeier, persönliche Referentin von Dezernent Pohle.
Die Stadt Bielefeld muss sparen - und deshalb gehen Politiker wie Verwaltungsvertreter davon aus, dass der Grundsatzbeschluss des Rates vom 27. Oktober 2005 - beide Bezirksämter zu schließen - nicht mehr umzustoßen ist. In der Sitzung des Stadtrates am 23. Februar soll nun auch der letzte Akt vollzogen werden - die Änderung der Hauptsatzung.
Dornberg wird auch künftig verwaltungsmäßig betreut werden, erklären Pohle und Schäffer. Detaillierte Informationen gibt es allerdings noch nicht. Denkbar, aber längst nicht entschieden ist, dass die jetzige »Bürgerberatung Bezirk Dornberg« in Räume der benachbarten Sparkassenfiliale einzieht.
Historisch interessant: 1843 wurde das Amt Dornberg vom Amt Schildesche losgelöst und dann zur selbstständigen Verwaltung »erhoben«. 1963 kamen die Abrissbagger: An die Stelle des alten Dornberger Amtes rückte ein Neubau.

Artikel vom 06.01.2006