31.12.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Wir müssen gewinnen«

28. Rallye Dakar: VW will in der Wüste Erster werden

Lissabon (dpa). Für Volkswagen zählt bei der 28. Auflage des Klassikers Rallye Dakar nur der Sieg. »2006 müssen wir gewinnen«, fordert VW-Vorstand Winfried Bockelmann unmissverständlich. Und auch das starke VW-Team hat den ganz großen Coup vor Augen.

»Wir sind aus eigener Kraft siegfähig, zum ersten Mal«, sagt 2001-Siegerin Jutta Kleinschmidt vor dem Start am Silvester-Tag in Lissabon. Nach 26 Jahren, als am 23. Januar 1980 der in Deutschland lebende schwedische Graf Freddy Kottulinsky und sein deutscher Beifahrer Gerd Löffelmann im VW Iltis für die Wolfsburger den ersten und bisher einzigen Dakar-Sieg holten, soll nun der zweite Wüsten-Triumph folgen. Es könnte ein historischer Erfolg werden: Es wäre der erste Dakar-Sieg mit einem Dieselfahrzeug.
VW hat für die fünf 275 PS starken Race-Touareg eine Mannschaft mit Rang und Namen zusammengestellt. Zu den beiden Stammteams Jutta Kleinschmidt/Fabrizia Pons (Köln/Italien), 2005 Dritte bei der Dakar, und Bruno Saby/Michel Périn (Frankreich) hat man den zweifachen Rallye-Weltmeister Carlos Sainz (Spanien) mit dem zweimaligen Dakar- Gewinner Andreas Schulz (München), Giniel de Villiers/Tina Thörner (Südafrika/Schweden) sowie Mark Miller/Dirk von Zitzewitz (USA/Karlshof) geholt.
Der Diesel-Race-Touareg wurde in vielen Bereichen verbessert, die wichtigste Änderung aber dürfte die Umrüstung des 2,5-Liter- Fünfzylinder-Motors auf zwei Turbolader sein. Um zu gewinnen, muss VW aber die Dakar-Hausmacht Mitsubishi knacken.
Der japanische Seriensieger brachte es bislang auf zehn Erfolge, davon fünf hintereinander in den letzten fünf Jahren. In den Pajero Evolution sitzen zudem noch Wüsten-Experten wie die Franzosen Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret, Sieger 2004 und 2005, oder der zweifache Dakar-Gewinner Hiroshi Masuoka aus Japan mit seinem französischen Beifahrer Pascal Maimon. Beide Teams erhalten starken Flankenschutz durch den ehemaligen Ski-Weltmeister Luc Alphand (Frankreich) und den Spanier Joan-Nani Roma. Mitsubishi-Teamchef Dominique Serieys aber kennt die Gefahr aus Wolfsburg und warnt: »Volkswagen ist ein starker Herausforderer.«
Mit dem Rekord-Starterfeld von 748 Fahrzeugen wird das Wüsten- Spektakel erstmals in Lissabon gestartet. An den 15 Wettbewerbstagen liegen diesmal 9043 Kilometer bis nach Dakar vor den Teams. 15 Prüfungen über 4813 Kilometer sind die sportlichen Kriterien. Die erste Etappe führt über 378 Kilometer von Lissabon nach Portimao. Die letzte Dakar-Rallye entwickelte sich wegen starker Sandstürme zu einem Riesen-Chaos, das zudem zwei weitere Opfer forderte, durch die die Zahl der Toten auf 45 angestiegen ist.

Artikel vom 31.12.2005