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Mit Herz und Leidenschaft den
Oberligisten VfB Fichte besiegt

5:1- SV Canlar gewinnt die 9. Bielefelder Hallen-Fußball-Stadtmeisterschaft

Bielefeld (WB/wjö). Mit einer riesigen Überraschung endeten gestern Abend in der prall gefüllten Jöllenbecker Sporthalle die 9. Bielefelder Hallen-Fußball-Stadtmeisterschaften. Der Jubel des begeisterten Publikums galt dem Bezirksligaaufsteiger SV Canlar, der in einem spannenden Finale den favorisierten Oberligisten VfB Fichte mit 5:1 in die Schranken verwies.

»Canlar hat völlig zurecht gewonnen, weil die Mannschaft einfach mehr Herz und Leidenschaft gezeigt hat«, gab sich VfB Fichte-Schlussmann Yorck Bergenthal als fairer Verlierer. Ins gleiche Horn blies Cheftrainer Sven Moning: »Am Erfolg des SV Canlar gab es nichts zu deuteln.«
Josip Ivanjko brachte den türkischen Klub schon früh mit 1:0 in Front. Die »Hüpker« fanden kaum ein Mittel gegen den kampf- und spielstarken Gegner. Pech für VfB-Spielführer Jens Reitemeier bei einem schnellen Konter. Bei einem Pressschlag verletzte er sich und musste mit Verdacht auf einen Zehenbruch ausscheiden. Damit verlor der Oberligist nicht nur seinen Spielgestalter, sondern auch die Seele des Teams. Mit dem Halbzeitpfiff erhöhte Ivanjko auf 2:0 für Canlar.
Gleich nach dem Seitenwechsel besorgte Mark Sawkill mit seinem zwölften Turniertreffer zwar das Anschlusstor, musste aber wenig später mit ansehen, wie Canlars Spielertrainer Zafer Atmaca mit einem »Doppelpack« zum 4:1 für die endgültige Entscheidung sorgte. Den Schlusspunkt setzte schließlich Ediz Kurnaz. Mit seinem 17. Turniertor sicherte er sich in buchstäblich letzter Minute die Torjäger-Kanone vor dem zuschauenden Theesener Eduard Hertel (16).
»Das war für mich ein toller Einstand in disem Verein«, meinte Neuzugang Ilham Mamedov, als Bielefelds Bürgermeister Horst Grube Spielführer Ayhan Cakal den großen Siegerpokal der Sparkasse Bielefeld überreichte. Der SV Canlar hatte zudem eindrucksvoll Revanche für die 0:4-Niederlage gegen VfB Fichte in der Zwischenrunde genommen.
Lange Gesichter machten derweil Arminias Amateure. Sie waren nicht zuletzt aufgrund ihrer pomadigen und überheblichen Spielweise mit 3:4 gegen Canlar im zweiten Halbfinale gescheitert. Auch Dornberg schaute bedroppelt zu. Das Team von Trainer Jürgen Prüfer hatte das erste Halbfinale mit 2:3 gegen VfB Fichte verloren. Dieser 30. Dezember war eben vor allem der Abend des SV Canlar. Das Glück war mit dem Tüchtigen, als der neue Meister im Viertelfinale erst im Neunmeterschießen gegen den tapferen VfL Theesen mit 9:8 gewann.

Artikel vom 31.12.2005