10.01.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

2006: weniger Männer - mehr Fleiß

Der Kampf mit den Klausuren - wird er auch 2006 wieder für geschwollene Augen sorgen, den Hals langsam zusammenschnüren? Einfach, weil man die Lernphase zu lange vor sich her geschoben hat? Weil man dachte, dass zwei Nächte auch eine ergiebige Phase sein können? Natürlich muss das nicht sein. Wer einen Willen - und den Vorsatz - hat, wird auch den Weg zu einem Studium mit Erfolg und mindestens acht Stunden Schlaf finden. Ob sich die Bielefelder Studenten dies für 2006 vorgenommen haben, das fragte sie Laura-Lena Förster.
Christiane Kirchhoff will den Männern künftig weniger hinterher, dafür mehr in Bücher schauen. Ansonsten plant sie nichts, lässt alles auf sich zukommen. »In meinem Leben gibt es noch viel zu viele Baustellen, als dass ich neue auftun könnte«, sagt die Jura-Studentin (23).
Ihr Freundin Monique Krause (23) möchte 2006 mit den Vorbereitungen für ihr Auslandssemester in Neuseeland beginnen. »Auch wenn Christiane davon nicht begeistert ist«, sagt sie. Bis dahin hat sie sich fest vorgenommen, nur noch die Fächer zu wählen, die sie wirklich interessieren. »Der reine Politik-Anteil kommt mir einfach zu kurz«, meint sie, die eben dieses Fach in drei Semestern mit dem Bachelor abschließen will.
Das Ende des Studiums sehnt Christian Mika (26) schon für dieses Jahr herbei. Kunst und Musik sind seine Lehramtsfächer. Im Mai wird er sich für das Examen anmelden, den Sommer und Herbst wahlweise mit mündlichen und schriftlichen Prüfungen sowie der Bewerbung für einen Referendariatsplatz verbringen. Wer im Februar 2007 irgendwo in NRW eine Stelle finden will, muss sich spätestens Mitte 2006 darum bemühen.
Ob sie auch Lehrerin werden möchte, will Christina Vogel (21) aus Porta Westfalica in diesem Jahr herausfinden. Mit der Fächerkombination Biologie und Pädagogik ist prinzipiell noch alles möglich. Für die Sommerferien plant sie deshalb ein Praktikum. »Mal sehen, vielleicht gefällt es mir in der Wirtschaft oder in der Forschung so gut, dass ich meine Lehramtspläne über Bord werfe.«
Drei Hausarbeiten und die Magisterarbeit bestimmen Thomas Richters Alltag in den kommenden Monaten. Dafür zieht es ihn in die Ferne - nach Eiderstedt an die Nordsee. Und zwar möglichst bald. »Erst muss ich aber noch meine Wohnung in Brackwede vermieten«, sagt der 40-Jährige, der Deutsch als Fremdsprache und Englisch studiert.
Der Abschluss, das Ende eines Lebensabschnittes, rückt 2006 auch für Katharina Lüking (25) aus Halle in greifbare Nähe. Viele Punkte fehlen ihr nicht mehr. Danach möchte sie eine Stelle in der Öffentlichkeitsarbeit finden. Wenn möglich, in der Region.
Dort muss und will sich Hannah Altehenger erst noch zurecht finden. Im April wird sie ihr Studium der Geschichte und Philosophie in Bielefeld beginnen, noch besucht sie die Bonner Universität. »Ich hoffe, hier möglichst schnell Freunde und ein Hobby zu finden«, sagt die 20-Jährige.
Bei der Suche nach einem Ausgleich ist sie nicht allein. Auch Heike Rosendahl (21) aus Werther möchte sich ablenken, um vor den Klausuren nicht immer in Panik zu geraten. Andererseits: »Vielleicht würde es auch einfach helfen, eher mit dem Lernen zu beginnen.«
Enrique Garea (25) hat keine Vorsätze, aber sich einiges vorgenommen. »Meine Ziele überlege ich mir natürlich nicht von einem Tag auf den anderen«, sagt er. »Das wäre zu kurzfristig.« Langfristig also möchte er so diszipliniert bleiben und gute Noten als Basis für seine berufliche Zukunft schreiben.
Disziplin und Fleiß stehen bei Andreas Unger (33) ebenfalls als Stichworte für 2006 hoch im Kurs. »Ich arbeite schon sehr intensiv an meiner Promotion«, sagt der Doktorand an der Fakultät für Biologie, »möchte künftig aber durchdachter vorgehen und mich nicht so häufig in Details verlieren.« Experimentell will er in diesem Jahr durch sein. Anfang 2007 geht's dann mit dem Schreiben los.

Artikel vom 10.01.2006