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Susanne Osthoff hat Irak verlassen

Angeblich seit zwei Wochen Kontakt zu Entführern - Fahrer Mittäter?


Berlin (dpa). Die am Sonntag aus der Geiselhaft freigelassene deutsche Archäologin Susanne Osthoff hat den Irak verlassen. Das bestätigte das Auswärtige Amt in Berlin. Sie wolle fernab der Öffentlichkeit einige Tage mit ihrer Tochter verbringen. Wohin die 43- Jährige reiste, blieb unklar.
Die Deutsche befand sich seit Sonntag in der Obhut der deutschen Botschaft in Bagdad. Nach Informationen des Magazins »Stern« wurde Osthoff von Männern aus dem Duleimi-Stamm entführt, dessen Angehörige vor allem im Westirak lebten. Die deutschen Unterhändler hätten über Vermittler aus diesem Stamm bereits seit zwei Wochen Kontakt zu den Entführern gehabt. Sie hätten zwar offiziell politische Forderungen erhoben, letztlich sei es ihnen aber um Lösegeld gegangen.
Nach einem Bericht des ARD-Hauptstadtstudios schließen deutsche Sicherheitsbehörden nicht aus, dass der gemeinsam mit Osthoff am 25. November entführte Fahrer Chalid al Schimani ein Komplize der Kidnapper war. Den Angaben zufolge soll ein Scheich des Duleimi-Stammes der Archäologin den Fahrer zur Verfügung gestellt haben. Der Scheich sei deshalb ins Visier der deutschen Ermittler geraten. Der Fahrer meldete sich bislang nicht bei der deutschen Botschaft in Bagdad.

Artikel vom 22.12.2005