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Aus Schaden wird man nicht klug


Zur Berichterstattung über die Ratsentscheidung, eine Machbarkeitsstudie für den Sennesee in Auftrag zu geben, ging folgende Leserzuschrift ein:
»Der Sennesee wird nur kommen, wenn es der Stadt kein Geld kosten wird«: Eine Aussage, die allen Bürgern und Bürgerinnen vor nicht allzu langer Zeit von den Politikern der großen Parteien gemacht wurde. Nun werden die ersten 30 000 Euro aus der Stadtkasse für ein Gutachten zur Verfügung gestellt, was wohl auch die gebeutelten Sportvereine und Sozialeinrichtungen hätten gebrauchen können.
30 000 Euro für ein Projekt, das nicht nur umweltschädlich, sondern auch aus technischen Gründen sehr fragwürdig ist. So wird auch bei der Realisierung des Sees die nötige Infrastruktur von dem Bürger bezahlt werden müssen. Wir haben mit dem Obersee eine große Gewässerfläche . . .  und besser gesagt, wir haben einen großen Tümpel der darauf wartet mit viel Geld wieder instandgesetzt zu werden.
Aber aus Schaden wird man in Bielefeld nicht klug. Stattdessen sollten wir die natürlichen Gegebenheiten schützen. Welche Stadt verfügt schon über einen Grünzug, der durch das Stadtgebiet führt und mit der Sparrenburg auch noch einen historischen Kern hat. Die Grüngürtel der Stadt gilt es zu erhalten und zu verbessern und heimische Pflanzen und Tiere zu schützen und nicht mit Fun-Parks zu zerstören.
Außerdem müssen erst einmal die Hausaufgaben gemacht werden. Haben uns nicht die oben genannten Politiker vor der letzten Wahl versprochen, unseren zentral gelegenen Kesselbrink wieder in einen ansehnlichen Zustand zu bringen? Und ist es nicht sinnvoller Hallen- und Freibäder zu erhalten, in denen die Eintrittsgelder bezahlbar sind?
GERD BOBERMIN33607 Bielefeld

Man ist auch sonst nicht kleinlich
Zum selben Thema der folgende Leserbrief:
Nun hat die CDU die Katze aus dem Sack gelassen und gegen den »Sennesee« votiert. So muss man es doch wohl verstehen, wenn man bereits den Versuch des Verhinderns einer Machbarkeitsstudie unternimmt.
Dass solch ein großer Tümpel in oder am Rande einer Stadt eine gewisse Attraktivität für viele Bürger besitzt, zeigt das Getrappel vieler Besucher am Obersee. Und dass solch eine Freizeitanlage auch gut funktionieren kann, zeigt der Lippesee bei Sande in der Nähe von Paderborn.
Und ausgerechnet die CDU votiert dagegen. Wie haben denn wohl die gleichen Herren seinerzeit bei der Vergabe einer Machbarkeitsstudie für den Untersee in Schildesche abgestimmt? Ich glaube, da war man stark dafür. Immerhin hatte man ja bereits etliche Millionen Mark für den Grundstückserwerb ausgegeben, was ja wohl im Nachhinein keine sehr lohnende Investition gewesen ist. Auch bei anderen Freizeiteinrichtungen ist man ja sonst nicht gerade kleinlich, wenn die Beträge nur ordentlich hoch sind.
HANS-DIETER HÄNSEN33602 Bielefeld

Artikel vom 22.12.2005