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Viele sind im Egoismus versunken

Nicht nur das Schicksal von Susanne Osthoff bewegt erstaunlich wenig

Susanne Osthoff
Zum Entführungsfall »Susanne Osthoff«:
Offenbar lässt das Schicksal von Frau Osthoff die meisten Deutschen einfach kalt. Dies ist ein Phänomen, das uns stets aufs Neue schockiert. Wir fliegen zweimal jährlich nach Äthiopien und Indien, um dort jeweils für sechs bis acht Wochen Hilfe verschiedener Art zu leisten.
Wenn wir dort einmal Schlimmes erlebt haben wie etwa eine drohende Inhaftierung oder krank zurückkommen, geben viele Menschen sich desinteressiert oder sogar schadenfroh.
Wenn uns nicht so sehr bewusst wäre, wie wichtig die Arbeit dort am Ort ist, gäbe dieses Verhalten oft Anlass zur Verzweiflung. Gottseidank gibt es aber auch immer wieder Menschen, die »über den eigenen Tellerrand hinwegsehen« können und unsere Arbeit in Gedanken oder durch Werke mittragen.
Es ist sehr traurig, dass viele Menschen hier in Deutschland so tief in ihrem Egoismus versunken sind, dass sie jeder Tat, die ihnen nicht selbst zugute kommt, mit Ablehnung begegnen. Ist es nicht so, dass man das, was man zwar als richtig erkennt, schlechtredet und schlecht denkt, um der Wahrheit nicht ins Gesicht sehen zu müssen, dass man selber nichts tut und somit versagt?KLAUS UND ROSI KREKELER
34439 Willebadessen

Artikel vom 22.12.2005