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Druckvoll auf neue Märkte

Boge Kompressoren planen mit 70 Prozent Exporten

Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). Die Erschließung neuer Märkte ist das erklärte Ziel von Kompressorenhersteller Boge. Ob die nächste Auslandsgesellschaft in Indien oder Russland entstehen wird, ist gegenwärtig noch offen. Aber: Der Exportanteil der Bielefelder steigt stetig, wird 2010 bei 70 Prozent angelangt sein.
Stehen auf blaue Druckluft: Die Boge-Geschäftsführer Rolf Struppek und Wolf Meier-Scheuven.Foto: Michael Diekmann
Dass auf Luft und Druckluft als nächste Steigerung »Bogeluft« folgt, ist nicht nur in der Ausstellung am Firmensitz Bielefeld in großen Lettern zu lesen. Boge-Produkte sind gefragt, berichten die Geschäftsführer Rolf Struppek und Wolf Meier-Scheuven. »Made in Germany« ist auf Wachstumsmärkten wie China nach wie vor ein ganz wichtiger »Türöffner«. Das Herkunftsland steht für Zuverlässigkeit und Qualität. Zudem ist die Kompetenz der Deutschen auf dem Kompressormarkt weltweit führend.
Wachstum verzeichnet Boge auch 2005, wird mehr als 80 Millionen Euro umsetzen. Neben dem »normal« gewachsenen Export legte man aber auch im Inland zu, in einer hierzulande insgesamt schrumpfenden Branche. Die schlechte Binnenachfrage, unterstreicht Struppek, drückt auch beim Lieferanten von Druckluft-Kompetenz in Blau auf die Stimmung. Einem stetig wachsenden Kostenapparat von Personal über Energie bis zur Infrastruktur steht der Kostendruck entgegen, dem die Produkte der Bielefelder im internationalen Wettbewerb ausgesetzt sind. Auf Kopfschütteln stößt bei den Boge-Managern die von der IG Metall vorgelegte Tarifforderung von fünf Prozent. Meier-Scheuven: »Absolut außerhalb der Verantwortung.«
Die frühzeitige Weichenstellung Richtung Weltmarkt und Investition in die Auslandsmärkte seit 1995 zahlt sich für Boge längst aus. Inzwischen betreibt das Unternehmen acht Auslandsgesellschaften, freut sich in USA ebenso wie in einigen europäischen Ländern über eine ausgezeichnete Entwicklung. Auch die Belegschaft ist 2005 nicht nur in Jöllenbeck auf 375 gewachsen, am Montagestandort China hat sich das Sortiment verdoppelt und die Stückzahl in kürzester Zeit verdreifacht.

Artikel vom 21.12.2005