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Und dann
die Rolle von
Felix Krull

Ironisches zu Schröder


Gerhard Schröders Einstieg beim russischen Energieriesen Gazprom kann dieser Leser nach eigenem Bekunden »ohne Ironie kaum ertragen«. Er schreibt deshalb unter anderem:
Wie aus vermeintlich gut unterrichteten Kreisen verlautet, soll Altkanzler Gerhard Schröder ein lukratives Angebot vom greisen Berliner Filmmogul Artur (»Atze«) Brauner zum Einstieg ins Filmgeschäft erhalten haben. Über das Salär sei noch nicht gesprochen worden. Man geht aber wohl davon aus, dass permanente Medienpräsenz mit den Filmspektakeln von Cannes bis zur Bambi-Verleihung für beide Seiten noch wichtiger ist als Honorare.
Das ist nachvollziehbar. Denn in seiner Politikerlaufbahn hat Gerhard Schröder immer wieder sein schauspielerisches Naturtalent unter Beweis gestellt und sogar Tatsachen überzeugend zu verdrehen versucht - und darauf allein kommt es an. . . 
Fakt bleibt, Prominente leiden leicht unter Entzugserscheinungen, wenn es die Bretter, die die Welt bedeuten, für sie nur noch im Eigenheim gibt. Und im Filmgeschäft ist fast ohnehin alles erlaubt und Schall und Rauch. Da kann sich der Altkanzler in jeder Richtung profilieren, ohne Häme fürchten zu müssen.
Hinter vorgehaltener Hand spricht man sogar schon von Neuverfilmungen von Klassikern wie Feuerzangenbowle, Hauptmann von Köpenick und Thomas Manns Erlebnissen des Hochstaplers Felix Krull, einst Paraderolle von Horst Buchholz. Dafür kann Gerhard Schröder sein Engagement bei Gazprom dann ja mit Leichtigkeit sausen lassen. . . 
DR. ORTWIN HINZE
32584 Löhne

Artikel vom 22.12.2005