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Weihnachtslied

Vom Himmel in die tiefsten Klüfte
ein milder Stern herniederlacht;
vom Tannenwalde steigen Düfte
und hauchen durch die Winterlüfte,
und kerzenhelle ist die Nacht.

Mir ist das Herz so froh erschrocken,
das ist die liebe Weihnachtszeit.
Ich höre fernher Kirchenglocken
mich lieblich heimatlich verlocken
in märchenstille Herrlichkeit.

Ein frommer Zauber hält mich wieder,
anbetend, staunend muss ich stehn;
es sinkt auf meine Augenlider
ein goldner Kindertraum hernieder,
ich fühl«s, ein Wunder ist geschehn.
Theodor StormÊ(1817-1888)

Artikel vom 24.12.2005