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Es kommt Zug in den Konsum

Händler in OWL bauen auf starke letzte Einkaufswoche vor dem Fest

Von Bernhard Hertlein
und unseren Lokalredaktionen
Bielefeld (WB). Gute Geschäfte bei Winterkleidung und -Schuhen -Êdas lag wohl nicht zuletzt am erneuten Wintereinbruch in der Nacht vom Freitag auf den Samstag. Insgesamt hat das Wetter jedoch dazu geführt, dass die Kunden wie schon am ersten Adventssamstag später in die Innenstädte kamen.

»Was bis zum frühen Nachmittag an Umsatz im Vergleich zum Vorjahr verloren war, konnte am Nachmittag nicht wieder ausgeglichen werden«, erklärte Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Ostwestfalen-Lippe. Nun bauten die Verkäufer auf eine starke letzte Woche vor dem Weihnachtsfest.
Neben der Winterkleidung waren Genth zufolge in Bielefeld und den meisten anderen Städten in OWL erneut Spielwaren, Fotoapparaten und Elektronikartikel gefragt. Bei den Spielwaren behaupteten sich die Klassiker wie Lego-Bausteine und Märklin-Eisenbahnen erfolgreich gegen die ebenfalls stark nachgefragten Spielekonsolen. Auch die anderen beliebten Geschenkartikel wie Bücher und Kosmetika erlebten jetzt ihre Hochsaison.
Etwas verspätet wegen der Wetterlage, aber dann doch gewaltig begann der große Ansturm auf Paderborn. »Wir hatten vom Basement bis zur dritten Etage eine sehr gute Frequenz«, resümierte ein zufriedener Hendrik Hoffmann von der Geschäftsführung der Galeria Kaufhof in Paderborn. Besonders hoch im Kurs standen im Bereich Technik die MP3-Player, Spielzeug war ebenfalls stark gefragt.
In Gütersloh übertraf der vierte Adventssamstag alle Erwartungen. »Die Mitarbeiter in den Geschäften mussten an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit gehen«, berichtete der Gütersloher Einzelhandelsverbands-Vorsitzende Rainer Schorcht. Vor allem Textilien, Schuhe und Unterhaltungselektronik seien laut Schorcht »die Renner« gewesen.
»Das Geschäft setzte spät ein, dann aber intensiv«, umschrieb Ulrich Leiber vom Vorstand der Werbegemeinschaft Herford den vierten Adventssamstag. Es sei sehr viel Winterkleidung gekauft worden. Insgesamt sei der Handel einigermaßen zufrieden. Leiber: »Es kommt langsam wieder Zug in den Konsum.«
Auch in Lübbecke setzte das Wetter bei Kleidung und Schuhen die richtigen Kaufimpulse. Trotz ordentlichen Verkaufs hat man das Vorjahresniveau noch nicht erreicht.
In Höxter standen naturgemäß so kurz vorm Weihnachtsfest Geschenkartikel im Mittelpunkt. Offenbar werden unter Höxteraner Weihnachtsbäumen viele Pflegeartikel und exquisite Düfte liegen. Vor allem im Bereich Parfümerie wurden gute Umsätze gemacht, berichtete Drogist Carl Weber.
Manche Einkäufer entschieden sich wegen des Wetters offenbar auch gegen die Groß- und für die nähere Mittel- oder Kleinstadt. »Unsere Innenstadt war rappelvoll«, freute sich Mario Haberkamp, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Einkaufsstadt Versmold. »Es wandern nicht mehr so viele Kunden in die Großstadt ab«, sagte Haberkamp. In Bünde erklärte der Einzelhändler Hartmut Korth: »Der Andrang hat sich von Woche zu Woche gesteigert, die Stadt war auch am Samstag trotz der ungünstigen Witterung voll.
»Das Geschäft entzerrt sich in einem Advent, der fünf Wochen dauert«, sagte in Bad Oeynhausen Schneider Wolfgang Siek. So unrecht sei ihm das gar nicht. »Dann bleibt mehr Zeit für den einzelnen Kunden.«
Sehr zufrieden war in Brackwede bei Bielefeld. »Der Vormittag war sehr verkaufsstark«, sagte Frank Becker, Vorsitzender der Werbe- und Interessengemeinschaft Brackwede. »Was in den einzelnen Branchen über die Ladentheke ging, entspricht mindestens den guten Werten von 2004.« Es sei auch der stärkste Verkaufssamstag der diesjährigen Weihnachtssaison gewesen.
»Wir hoffen auf einen letzten großen Schwung in der beginnenden Vorweihnachts-Woche«, erklärte in Espelkamp Karl-Heinz Dürre, der Vorsitzende des dortigen Gewerbevereins.

Artikel vom 19.12.2005