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Die SchücoArena im Modell: unten die Ost-Tribüne, die dem Neubau weicht.

Arminia baut Stadion aus

SchücoArena wächst auf 28 000 Plätze - Zehn-Millionen-Investition

Von Hans Peter Tipp
und Manfred Matheisen
Bielefeld/Paderborn (WB). Der DSC Arminia Bielefeld will die SchücoArena vor Beginn der kommenden Saison komplett ausbauen. Für zehn Millionen Euro wird eine neue Haupttribüne entstehen. Das Stadion soll dann etwa 28 000 Zuschauern Platz bieten.

Der Neubau ersetzt den alten Tribünenteil an der Ostseite, der bislang ausschließlich Stehplätze zu bieten hat. Künftig wird es dort nur noch Sitzplätze sowie voraussichtlich 14 moderne Business-Logen geben. Eine Bauvoranfrage ist bereits gestellt.
Bielefelds Planungsdezernent Gregor Moss geht davon aus, dass bis Mitte Januar grundsätzlich feststeht, ob das Bauvorhaben genehmigungsfähig ist. Bei der Prüfung spiele der Lärmschutz die entscheidende Rolle. Die Anwohner sollen frühzeitig informiert werden. Deren Meinung werde »unbedingt in die Entscheidung der Stadt« einfließen.
Auch der beim DSC Arminia für die Finanzen zuständige Geschäftsführer Roland Kentsch betonte gestern, dass es keinen Alleingang seitens des Klubs geben werde. »Wir wollen die Anwohner mitnehmen, damit sie endlich Ruhe haben.« Der Ausbau sei »nicht unbedingt« an die Zugehörigkeit zur ersten Liga gekoppelt.
Die ehemalige Bielefelder »Alm« wurde 1996 mit dem Neubau der Haupt- und Nordtribüne bundesligatauglich gemacht. Drei Jahre später feierte die neue Südtribüne Premiere. Vorausgegangen war ein Streit mit den Anwohnern, die den Bau aus Lärmschutzgründen zunächst hatten verhindern wollen.
Aktuell fasst das Fußballstadion 26 601 Zuschauer. Künftig werden es etwa 1400 mehr sein. Die Zahl der Stehplätze wird sich von derzeit gut 11 000 auf künftig noch etwa 8000 verringern.
Noch nicht abschließend geklärt ist die Finanzierung. Maximal die Hälfte der etwa zehn Millionen Euro soll als »echte Fremdfinanzierung« aufgebracht werden. Arminia erwartet nach dem Ausbau deutlich höhere Einnahmemöglichkeiten, vor allem wegen der Vermarktung des neuen Businessbereiches.
Unterdessen ruht in Paderborn der bereits begonnene Neubau der »Paragon Arena« weiter. Wie berichtet, hatte das Oberverwaltungsgericht Münster auf Antrag dreier Anwohner das Vorhaben gestoppt - vor allem wegen der aus Sicht der Richter unzureichenden Zahl an Parkplätzen. Auf ein von der Stadt vorgelegtes Übergangskonzept sind die klagenden Anwohner bislang nicht eingegangen.

Artikel vom 16.12.2005