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Haltmayr gibt ein bisschen Halt

Ski alpin: Rettenbergerin löst als Abfahrtsvierte das Olympiaticket

Val d'Isère (dpa). Dem Abfahrts-Hoch folgte das Tief im Super-G: Petra Haltmayr sicherte sich im Schneesturm von Val d'Isère zunächst mit einem überraschenden vierten Platz in der Weltcup-Abfahrt ihr Olympia-Ticket und sorgte für einen Glücksmoment bei den vom Pech verfolgten deutschen Skidamen.

Im gestrigen Super-G fuhr sie bei Sonnenschein wie Martina Ertl-Renz dann aber nur hinterher. »Ich habe einen Riesenfehler gemacht, aber verrückt mache ich mich deswegen nicht, sondern hake es schnell ab«, sagte die Rettenbergerin nach ihrem 32. Platz. Nach zwei Patzern lag sie 1,76 Sekunden hinter Siegerin Michaela Dorfmeister zurück. Die Österreicherin baute damit ihre Führung im Disziplinen- sowie im Gesamtweltcup aus.
Trotz des schlechten Super-G-Resultats kehrte die deutsche Abfahrerin mit gestärktem Selbstbewusstsein aus den französischen Alpen zurück. »So ein Rennen gibt Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben«, sagte Haltmayr am Samstag, die bei den Übersee-Rennen noch enttäuscht hatte. »Das zeigt uns, dass wir noch vorne mitfahren können. Es täte uns gut, wenn wir mal aufs Podium kämen«, meinte Cheftrainer Wolfgang Maier. Die derzeit einzige konkurrenzfähige Abfahrerin lag in 1:22,46 Minuten 0,55 Sekunden hinter Siegerin Lindsey Kildow (USA), die bereits die zweite Abfahrt des Olympia-Winters gewann. Zweite wurde Kildows Teamkollegin Caroline Lalive (1:22,29) vor der Österreicherin Alexandra Meißnitzer (1:22,30). Martina Ertl-Renz kam nach guten Zwischenzeiten im oberen Streckenteil mit den zunehmend weichen Pistenbedingungen nicht zurecht und fuhr nur auf Rang 24. »Ich kann mit meinen 32 Jahren nicht mehr meine Technik ändern. Aber es kommen auch wieder andere Bedingungen«, sagte sie.
Bei den Herren-Rennen in Italien düpierte der Liechtensteiner Riesenslalom-Spezialist Marco Büchel beim Klassiker in Gröden die versammelte Abfahrts-Elite. Der 34-Jährige gewann am Samstag vor dem Favoriten Michael Walchhofer und verdrückte nach seinem Überraschungscoup Tränen. Ein Jahr nach dem Sensationssieg von Max Rauffer waren mangels Klasse keine deutschen Abfahrer am Start. Andreas Ertl (Lenggries) verpasste im Riesenslalom von Alta Badia am Sonntag den Finallauf der besten 30. Massimliano Blardone (Italien) gewann sein Heimrennen vor Landsmann Davide Simoncelli. Bode Miller (USA) schied aus, blieb aber im Gesamtweltcup vorn.

Artikel vom 19.12.2005