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Betrug mit Kanal-Rechnungen


Bielefeld (WB/hz). Bielefeld und zahlreiche andere deutsche Großstädte von Augsburg bis Hamburg sind gestern mit tausenden gefälschter Rechnungen überschwemmt worden. In den mit Überweisungsformularen bestückten Schreiben forderte eine angebliche Firma HaPo die Empfänger dazu auf, 182,12 Euro für das Reinigen eines verstopften Abwasserkanals zu bezahlen. Angeblich habe die jeweilige Stadtverwaltung das Unternehmen beauftragt, mit einem Spülwagen den Hausanschluss zu säubern.
Der Bielefelder Polizeisprecher Friedhelm Burchard warnte davor, die Rechnungen zu bezahlen: Eine Firma HaPo existiere nicht. Auch seien keine Kanalarbeiten durchgeführt worden. Das in den Rechnungen angegebene Konto der Commerzbank Celle sei gesperrt, von betrogenen Bürgern getätigte Überweisungen seien gestoppt worden.
Außerdem hat es im Fall des bundesweiten Großbetruges gestern erste Festnahmen gegeben. Das bestätigte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Hamburg.
Die HaPo-Rechnungen - bei der Post wurden zudem 95 000 noch nicht zugestellte Briefe beschlagnahmt - sorgten gestern für größte Aufregung. Allein im Bielefelder Rathaus gingen etwa 4000 telefonische Anfragen ein. Auch die Leitungen der Polizei waren blockiert. Die Stadt Bielefeld hat inzwischen Strafanzeige erstattet.

Artikel vom 09.12.2005